Die Young Boys fahren in Luzern im vierten Spiel den vierten Sieg ein. Beim 3:2-Erfolg musste der Meister aber kämpfen.
Guillaume Hoarau und seine Kollegen bejubeln einen Treffer im Spiel gegen den FC Luzern.
Guillaume Hoarau und seine Kollegen bejubeln einen Treffer im Spiel gegen den FC Luzern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Spitzenreiter YB fährt weiter Siege ein.
  • Beim 3:2-Erfolg in Luzern müssen sie aber erstmals in dieser Saison kämpfen.
  • Hoarau glänzt mit einem Doppelpack.
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Mit dem Punktemaximum aus den ersten vier Spielen hat YB die Titelverteidigung perfekt lanciert. Vieles läuft für das eingespielte Berner Team wie geschmiert in den ersten Wochen der neuen Saison. So ist wohl auch zu erklären, dass sich gegen Luzern nach der Pause etwas Gemütlichkeit einschlich, dass nicht mehr mit der nötigen Konsequenz verteidigt wurde. Die ersten zwei Gegentore der laufenden Spielzeit blieben aber für das Team von Gerardo Seoane die einzige Konsequenz des Leistungsabfalls.

Entscheidend waren für Seoane beim Duell gegen seinen Ex-Klub die beiden Stürmer. Hoarau erzielte in seinem 100. Super-League-Spiel seine Treffer 71 und 72. Mitte der ersten Halbzeit traf der Franzose nach einem Corner mittels Kopfball zum 1:0, und in der 77. Minute verwertete er einen Handspenalty zum 3:1. Nicolas Moumi Ngamaleu, den die Luzerner nie in den Griff bekamen, brachte YB nach einem schönen Spurt über die rechte Flanke in der 72. Minute mit dem 2:1 wieder auf Kurs - fünf Minuten, nachdem der FCL ausgeglichen hatte.

Gute Luzerner Phase nach Pause

Dass YB der durchschnittliche Auftritt zu drei Punkten reichte, lag nicht zuletzt an der der fragilen Luzerner Defensive, die sich immer wieder gar leicht ausspielen liess. Beim zweiten Gegentreffer machte Marvin Schulz im Duell mit Moumi Ngamaleu eine schlechte Figur. Kämpferisch haben sich die Innerschweizer nichts vorzuwerfen. Sie zeigten ein ganz anderes Gesicht als noch in der Europa-League-Qualifikation bei Olympiakos Piräus (0:4) und trotzten der Hitze und der Müdigkeit.

Pascal Schürpf belohnte die gute Phase nach der Pause mit dem 1:1 in der 67. Minute, und Valeriane Gvilia brachte mit seinem Kopftor in der Schlussphase nochmals Spannung ins Spiel. Mit etwas Glück wäre ein Remis möglich gewesen. Schiedsrichter Klossner annullierte ein Tor von Blessing Ekele in der zweiten Halbzeit wegen einer - wenn überhaupt - sehr knappen Abseitsstellung und pfiff einen sehr strengen Penalty. Allerdings war auch der Elfmeter zu Gunsten von Luzern nicht offensichtlich.

Der Ticker zum Nachlesen:

Zweite Halbzeit

Ngamaleu macht auch in der zweiten Halbzeit einen guten Eindruck. Nur kurz nach Wiederanpfiff schiebt er das Leder nur knapp am linken Pfosten der Luzerner vorbei. Dann drehen die Innerschweizer auf: Schneuwly steht alleine vor Von Ballmoos, scheitert aber am hereinschlitternden Bein von Von Bergen. In der 66. Minute spricht der Schiedsrichter den Luzerner einen Penalty zu, die Szene ist allerdings mehr als streitig. Pascal Schürpf lässt sich die Chance nicht nehmen und gleicht aus! Es ist der erste Gegentreffer überhaupt gegen YB in dieser Saison.

Dann wird's wild: Erst entwischt Ngamaleu der gesamten Luzern-Defensive auf der rechten Seite und bringt die Führung prompt wieder zurück, dann bekommen auch die Berner einen Penalty zugesprochen. Hoarau verwertet souverän zum 1:3. Von Ballmoos darf sich in der 87. Minute nochmals auszeichnen, den Distanzschuss von Schneuwly pariert er souverän. Dann schepperts doch noch: Gvilia bringt Luzern per Kopf nochmals heran! Reicht es noch für die Aufholjagd? Nein, YB fährt den Sieg nach Hause – auch wenn Luzern in der Schlussphase beinahe einen Penalty zugesprochen erhalten hätte.

Erste Halbzeit

YB beginnt wacher und kommt in den ersten fünf Minuten zu zwei guten Chancen. Beide Male ist Ngalameu involviert. Die Luzerner müssen sich auf Defensivarbeit beschränken. In der 24. Minute steigt Guillaume Hoarau nach einem Eckball am höchsten und bringt die Berner in Front. Wieder stehen die Luzerner nach einer Standardsituation fehl am Platz. Nur wenig später versucht er eigenen Strafraum zu klären, schrammt nur haarscharf an einem Eigentor vorbei. Mit viel Glück retten sich die Luzerner in der 33. Minute vor dem 0:2. Nach 38 Minuten kommt auch Luzern zur ersten dicken Chance, die Von Ballmoos aber zunichte macht. Dann folgt der Pausenpfiff – YB führt mit 1:0.

Die weiteren Spiele:

FC Basel - FC Sion 3:2
FC Zürich - FC St. Gallen 0:0

Vorbericht

Drei Spiele, neuen Punkte, Tabellenleader und ein Torverhältnis von 8:0. Der Saisonstart für die Berner Young Boys verlief bisher optimal. Kann Luzern den Gelb-Schwarzen ein Bein stellen?

Die Innerschweizer sind siegeshungrig. Unter René Weiler setzte es zuerst zwei Niederlagen ab (im Auftaktspiel gegen Aufsteiger Xamax und auswärts gegen Thun), ehe dem FCL vor einer Woche gegen Lugano der Befreiungsschlag gelang. Gegen YB muss Weilers-Elf aber noch eine Schippe drauflegen, denn die Berner befinden sich momentan in unbestechlicher Form.

Zudem haben die Luzerner mit YB noch ein Hühnchen zu rupfen. Mit seinem spontanen Abgang von Luzern machte sich dessen Ex-Coach Gerry Seoane in der Stadt am Vierwaldstättersee nicht unbedingt beliebt. Nun steht Seoane an der Seitenlinie bei YB.

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