Super League Zeugnisse: Das sind die Noten der Trainer
Die Saison der Super League ist vorbei. Zeit also, auch die Trainer für ihre Leistungen zu benoten.
Das Wichtigste in Kürze
- YB-Meistertrainer Seoane gewinnt das Ranking.
- Bei Absteiger GC müssen gleich drei Trainer bewertet werden.
- Beim FC Sion kriegt der Präsident selbst die Note.
Gerardo Seoane (Young Boys)
Seoane ist Meister geworden, hat Juventus Turin in der Champions League geschlagen, den Punkte- und Torrekord geholt. Und er hat den FC Basel in die Schranken verwiesen. Die Saison des YB-Meistermachers ist überragend. Also Note 6.
Marcel Koller (FC Basel)
Nach einem ganz üblen Start hat Koller bisher nur dank Eingeständnissen den Job nicht verloren. Schon um die Weihnachtszeit hat sein Trainerstuhl wohl nur noch drei Beine gehabt. Aber «Mäse» hat eine richtig gute Rückrunde mit dem FCB gespielt, den Cup-Pokal nach Basel geholt. Aber ob das reicht, um die hohen Erwartungen in Basel weiter zu erfüllen?
Fabio Celestini (FC Lugano)
Mit Lugano hat Celestini den direkten Einzug in die Europa-League-Gruppenphase geschafft. Dabei hat er in der Super League Team mit mehr Budget und höheren Ansprüchen hinter sich gelassen. Das ist richtig stark.
Marc Schneider (FC Thun)
Das kleine Thun mit dem noch kleineren Budget hat alle überrascht. Der Weg im Cup endet erst im Final. Und an einem perfekten Tag wäre sogar der Cupsieg möglich gewesen. Wie sich Thun nach der Baisse in der Rückrunde aufgefangen hat und am Schluss Platz vier erreichte – Chapeau! Schneider ist nach dieser Saison ein gefragter Mann.
Thomas Häberli (FC Luzern)
Der Weiler-Nachfolger hat den FCL auf Platz sieben übernommen, und stand eine Runde vor Schluss auf Platz drei. Da stimmt Platz fünf in der Endabrechnung. Damit erreichen die Luzerner die Europa-League-Quali. «Häbi» hat aber einen Flecken in seinem Reinheft: Luzern hätte den Cuphalbfinal zuhause gegen ein formschwaches Thun niemals verlieren dürfen.
Peter Zeidler (FC St.Gallen)
Zeidler trainiert die Karussell-Mannschaft der Liga. An einem guten Tag kann der FCSG alle schlagen, an einem schlechten gegen jeden Gegner verlieren. Wer am Ende die Europa League so knapp verpasst, ist halt nicht ganz genügend. Die grenzenlose Enttäuschung der Akteure nach dem letzten Spiel spiegelte das klar wieder.
Ludovic Magnin (FC Zürich)
Das Mindestziel für Magnin war Platz drei in der Liga und die Verteidigung des Cups. Beide Ziele wurden klar nicht erreicht. Und trotz viel Freud des FCZ in der Europa-League-Kampagne bleibt die fürchterliche Rückrunde im Gedächtnis hängen. Schade.
Christian Constantin (FC Sion)
Diese Note bekommen nicht die Trainer Maurizio Jacobacci und Murat Yakin, sondern das selbsternannte Trainer-Präsident-Rumpelstilzchen Christian Constantin. Den eigenen Ansprüchen wurden die Walliser in keiner Art und Weise gerecht. Und wie der Trainer im Wallis heisst, ist eigentlich egal. Denn: Die Aufgabe bleibt wegen CC beinahe unlösbar. Es kann nur besser werden. Viel Glück in Sion, Stéphane Henchoz.
Stéphane Henchoz (Neuchâtel Xamax)
Die Note 5 gilt nur, wenn Stéphane Henchoz die Barrage gegen den FC Aarau gewinnt und Xamax die Klasse halten kann. Was Henchoz nämlich in der Rückrunde mit seiner totgesagten Mannschaft gezeigt hat, verdient grössten Respekt. Ob Präsident Christian Binggeli den Entscheid, Henchoz «zu schicken», nicht bald bereut?
Thorsten Fink/Tomislav Stipic (Grasshopper Club Zürich)
Diese Note geht neben Thorsten Fink auch an Stephan Anliker, Sportchef Mathias Walter und CEO Manuel Huber. Anliker hat dem Duo Walter/Huber eine viel zu lange Leine gelassen. Sie haben eine Mannschaft zusammen gestellt, welche anhand der Leistungen zurecht abgestiegen ist. 2019 kein einziger Sieg. Das musste in der Challenge League enden.
«Unsere Mannschaft hat die Qualität und den Anspruch auf Platz vier», sagt Walter vor der Saison. Diese Verblendung sagt eigentlich alles.
Auch die beiden Trainer Tomislav Stipic und Uli Forte haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Stipic war ein Fremdkörper. Aber eben: Aus einem «Döschwo» kann man so rasch keinen Ferrari machen.