Ticket Ganoven zocken Nati Fans ab
Eine gutgemeinte Aktion für Fans endet in einer Abzocke: Wer sich kein Nati-Ticket zum Sonderpreis ergattern konnte, wird jetzt via Drittanbieter abgezockt.
Das Wichtigste in Kürze
- Tickets für das Spiel Schweiz-Belgien werden für 25 Franken verkauft.
- Innerhalb einer Stunde ist die Partie ausverkauft.
- Bei Drittanbietern kosten die Billets jetzt bereits das Vielfache.
Seit 25 Jahren ist die Schweizer Grossbank Credit Suisse Partner des Schweizerischen Fussballverbands. Zu diesem Anlass will man den Nati-Fans etwas Gutes tun – und verkauft sämtliche Tickets für den Nations-League-Showdown Schweiz-Belgien zum Jubiläumspreis von 25 Franken.
Die Aktion kommt an: Gestern Donnerstag gehen die 15'600 Ticket innerhalb einer Stunde weg. Die Swissporarena in Luzern wird am 18. November restlos ausverkauft sein.
Bereits keine Tickets mehr für das Spiel um Platz 1. in der Luzerner #Swissporarena. @UEFAEURO #SUIBELhttps://t.co/TeJb00RzoW
— PilatusToday (@PilatusToday) October 25, 2018
Abzocke bei Drittanbietern
Die Aktion ruft aber Ticket-Halunken auf den Plan. Auf Onlineportalen wie «viagogo» sind weiterhin Tickets zu kaufen. Und das zu Wucherpreisen. 24 Tage vor dem Anpfiff kostet das günstigste verfügbare Ticket 114 Franken. Damit zahlt jeder Fan knapp das Fünffache des ursprünglichen Preises! Und: Mit 114 Franken kommt man verhältnismässig «günstig» davon: Wer zwei Sitzplatz-Tickets im Block C2 erwirbt, muss noch tiefer in die Tasche greifen: 356 Franken kostet der Spass.
Auf den Auktionsplattformen kommt der Fan nicht besser weg: Ein Billet zum Sofort-Kauf gibt’s nicht unter 130 Franken.
SFV distanziert sich
Auf seiner Webseite warnt der Schweizer Fussballverband eingehend vor Drittanbietern. Der SFV weist darauf hin, dass er sich von «nicht offiziellen Kanälen wie externen Auktionsplattformen (z.B. ebay und ricardo) und Online-Ticketbörsen (z.B. viagogo) distanziert.»
Schwarzmarkt floriert
Das Phänomen ist nicht neu: Auch bei Tickets für Champions-League-Spiele von YB gehen – trotz fairer Preise – über Drittanbietern deutlich teurer weg. Auch bei Konzertkarten tritt das Problem regelmässig auf. Weil die Tickets nicht personalisiert sind, können sie problemlos weitergegeben werden.