Titelkampf: Spielplan spricht für YB – wann bricht Servette ein?
Die Super League ist so spannend wie seit Jahren nicht mehr. An der Spitze liefern sich YB und Servette ein Kopf-an-Kopf-Rennen – mit Vorteil für die Berner.
Das Wichtigste in Kürze
- YB führt die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung vor Servette an.
- Allerdings wartet auf die Genfer ein happiges Programm in drei Wettwerben.
- Bricht das Team von Trainer René Weiler noch ein?
Nur ein einziger Punkt trennt Leader YB noch von Verfolger Servette. Die Fans freut's: Der Kampf um den Meistertitel verspricht endlich wieder Spannung.
So eng war es in der Super League seit der Saison 2019/20 nicht mehr. Damals führten die Berner nach 26 Spieltagen ex aequo mit St. Gallen die Tabelle an.
In der laufenden Spielzeit bekundet Gelb-Schwarz aber Mühe. Seit der Winterpause konnte man nur vier der neun Liga-Spiele gewinnen. Im Cup und der Europa League sind die Young Boys ausgeschieden, Trainer Raphael Wicky musste seinen Posten räumen.
Ganz anders die Gefühlslage in Genf: Die Grenats tanzen sogar noch auf drei Hochzeiten. Auswärts im Wankdorf feierten sie Ende Februar einen verdienten 1:0-Sieg. Doch wird die Belastung für das Team von Trainer René Weiler zum Problem?
Kaum Verletzte, aber Nicht-Lizenzierte
Aktuell kann Servette beinahe aus dem Vollen schöpfen, hat kaum Verletzte. Allerdings ist ein gravierender Fehler bei der Lizenzierung dreier Neuzugänge passiert. Noch immer sind Omar Rekik und Bassirou Ndiaye nicht spielberechtigt.
Leistungsträger Timothé Cognat, Gaël Ondou und Alexis Antunes sammeln fleissig Einsatzminuten. In der Breite sind die Genfer qualitativ nicht so stark aufgestellt wie YB. Und der schwierigste Teil der Saison steht erst bevor.
Bis zur kurzen Nati-Pause Mitte März stehen für die Weiler-Elf noch vier Partien auf dem Plan. Zweimal im Conference-League-Achtelfinal gegen Pilsen und die Spiele gegen Lausanne und Luzern.
Auf Servette warten viele Spiele – Vorteil YB?
Überspringen die Westschweizer auch die Hürden Pilsen, warten im April zwei weitere Kracher. Und das ausgerechnet in der Phase, in der Mann auf den FCZ und Basel trifft. Ende des Monats reist man dann im Cup-Halbfinal nach Winterthur.
Als wäre dieses Mammut-Programm nicht genug, steht danach erst die richtige heisse Phase an. Im Mai muss Servette in der Finalrunde noch gegen alle Teams aus den Top 6 einmal ran. Also auch gegen Meister YB, das zu diesem Zeitpunkt deutlich leichtere Beine haben wird.
Die Berner ihrerseits können sich ab jetzt gänzlich auf die Meisterschaft fokussieren. Für sie geht es nach drei Pflichtspiel-Pleiten in Folge mit dem Kracher gegen den FCB weiter. Ob Interims-Cheftrainer Joël Magnin die Young Boys wieder auf die Erfolgsspur bringt?