Trend zu mehr Geduld mit Trainern in der Bundesliga

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Deutschland,

In der Hinrunde der Bundesliga wurden bislang zwei Trainer entlassen. Doch ist das wirklich ein Trend? Es gibt unterschiedliche Meinungen.

Tayfun Korkut in Freiburg.
Tayfun Korkut ist einer von nur zwei Trainer, die in der Hinrunde der Bundesliga ihr Amt abgeben mussten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Bundesliga wurden bisher nur zwei Trainer entlassen.
  • Es sind sich aber nicht alle einig, dass dies ein Zeichen für mehr Kontinuität sei.

Kontinuität auf den Trainerbänken ist in der laufenden Saison der Fussball-Bundesliga bislang gross geschrieben. Gerade einmal zwei Wechsel gab es auf den Positionen des Übungsleiters in der Hinrunde – so wenig wie zuletzt vor zehn Jahren. Ist das schon ein Trend im Milliardengeschäft Bundesliga? 

Haben die Clubs mehr Geduld mit der Arbeit der Fussball-Lehrer? Ja, glaubt Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl: «Das ist eine Entwicklung zu mehr Kontinuität.» Einen Grund für seine Einschätzung nannte er nicht.

Korkut war der erste

Der Bund Deutscher Fussball-Lehrer (BDFL) ist da skeptischer. «Ich wage zu bezweifeln, dass es ein Trend ist», sagte BDFL-Präsident Lutz Hangartner der Deutschen Presse-Agentur. «Die Entwicklung in diesem Jahr scheint günstig. Aber die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass man den Tag nicht vor dem Abend loben soll. Der eine oder andere Club kann im Verlauf einer Rückrunde noch kalte Füsse bekommen.»

In der Saison 2018/19 traf es als ersten Tayfun Korkut nach einem miserablen Saisonstart des VfB Stuttgart mit fünf Punkten aus sieben Spielen. Der 44-Jährige, der den VfB mit 31 Punkten aus den letzten 14 Spielen der Vorsaison fast noch in den Europapokal geführt hatte, wurde durch Markus Weinzierl ersetzt.

Peter Bosz übernahm Leverkusen

Bei Bayer Leverkusen musste Heiko Herrlich nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte Platz für Peter Bosz machen. In der Hinserie der Saison 2008/2009 waren es in Jos Luhukay und Armin Veh ebenfalls nur zwei Trainer, die vorzeitig gehen mussten.

Das Statement von Eberl, generell ein Befürworter von Kontinuität, ist eine Ausnahme. Mehr Geduld mit den Trainern ist in der Bundesliga immer noch eher Wunschdenken. «Am liebsten würde ich mir wünschen, dass gar kein Trainer entlassen wird», sagte unlängst Bayern-Coach Niko Kovac.

Ungebrochenes Vertrauen in Kovac

Der Kroate steht in München unter dem besonderem Druck, die sechs Jahre währende Erfolgsgeschichte seiner Vorgänger wie Jupp Heynckes, Pep Guardiola oder Carlo Ancelotti fortzusetzen.

Kovac hatte nach einer Schwächeperiode der Bayern mit Pleiten gegen Gladbach (0:3), bei Hertha BSC (0:2) und Borussia Dortmund (2:3) sowie dem Patzer gegen Fortuna Düsseldorf (3:3) in der Hinserie bereits schwierige Phasen. Aber das Vertrauen der Bayern-Führung in Kovac scheint, besonders nach zuletzt fünf Siegen in Serie, weiter ungebrochen.

«Der Trainer musste sich durch die Hinrunde erstmal eingewöhnen. Klar kannte er den FC Bayern von früher, aber es ist natürlich ganz was anderes, als Spieler und als Trainer zu agieren», sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic über den ehemaligen Bayern-Profi.

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