Uli Hoeness kritisiert seinen FC Bayern München
Nach einem nächsten verspielten Sieg übt Uli Hoeness eine Generalkritik. Der Präsident sieht Handlungsbedarf. Trainer Kovac soll aber noch ein Spiel kriegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Uli Hoeness spricht nach dem 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf Klartext.
- Der Bayern-Präsident will nach dem Spiel gegen Benfica Lissabon alles in Frage stellen.
Nach dem 3:3 des FC Bayern München am Samstag in der Fussball-Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf spricht Präsident Uli Hoeness im Interview Klartext.
Herr Hoeness, Sie waren lange in der Kabine der Mannschaft, warum?
Heute ist ein schwerer Tag für uns. Denn mit diesem Ergebnis können wir natürlich überhaupt nicht zufrieden sein. Und deswegen gibt es sicherlich intern Gesprächsbedarf.
Es wird reichlich Redebedarf geben @FCBayern #Hoeneß und #Rummenigge auf dem Weg in die Kabine @SkySportDE @SkySportNewsHD pic.twitter.com/XXuCN3iAoC
— Torben Hoffmann (@Sky_Torben) November 24, 2018
Das heisst aber auch, dass alles infrage gestellt wird. Auch der Trainer Niko Kovac?
Im Moment ist es kein Thema, weil wir uns jetzt vorgenommen haben, in aller Ruhe darüber zu schlafen und am Dienstag das schwere Spiel gegen Benfica vor uns haben. Dann müssen wir uns schon nochmal zusammensetzen, wie es weitergehen soll. Denn das, was heute passiert ist, ist absolut nicht akzeptabel.
Das ist das vierte Heimspiel, das der FC Bayern nacheinander zu Hause nicht gewonnen hat. Wo sehen Sie die Mängel, die Probleme, die Ursachen?
Man hat das Gefühl, dass die Mannschaft total verunsichert ist. Denn wenn Bayern München zweimal zu Hause führt gegen Fortuna Düsseldorf, 2:0 und 3:1, dann sollte man glauben, dass man in aller Ruhe den Sieg nach Hause fahren kann. Das ist im Moment nicht der Fall. Und das muss überdacht werden, woran das liegt. Es gibt auch den einen oder anderen Spieler, der über sich mal nachdenken muss. Das hat man wieder gesehen, dass dilettantische Fehler passieren, wenn ich an das erste Tor denke. So was habe ich eigentlich nur in Slapstick-Filmen gesehen.
Aus Ihren Aussagen hört man heraus, dass die Luft dünner wird für den Trainer?
Das können Sie jetzt nicht so sehen. Wir spielen am Dienstag gegen Benfica, und da wird unser Trainer sicherlich Niko Kovac sein.
Haben Sie das Jahr des Umbruchs unterschätzt vor der Saison?
Nach den ersten sechs Wochen hatte ich das Gefühl, wir haben alles richtig gemacht. Und jetzt die letzten sechs Wochen ist es ins Gegenteil umgekehrt. Und wir müssen jetzt die goldene Mitte finden. Was war am Anfang so gut? Und was ist jetzt so schlecht? Wir müssen Lösungen finden.
Für Niko Kovac ist es eine grosse Aufgabe, den FC Bayern zu trainieren und den Übergang zu gestalten. Er muss sich einfinden in der Dimension. Könnte es sein, dass er daran scheitert?
Das kann ich im Moment nicht sagen. Wir müssen beim FC Bayern jetzt alles hinterfragen, warum wir so spielen, wie wir spielen. Wir können nicht sagen, es wird schon werden. Das ist nie Position des FC Bayern gewesen.
Neun Punkte Rückstand auf Dortmund. Haben Sie sich innerlich schon verabschiedet von dem Meistertitel?
Das habe ich noch nicht. Aber im Moment über die deutsche Meisterschaft zu reden, wäre doch etwas überheblich. Die Dortmunder haben gerade das Glück, dass wir nicht haben.