Unregelmässigkeiten bei Fifa-Weltfussballer des Jahres Wahl?
Lionel Messi wurde von der Fifa zum Weltfussballer des Jahres ausgezeichnet. Nun wird von Unregelmässigkeiten bei der Wahl gesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Lionel Messi wurde am Montag zum Weltfussballer des Jahres gewählt.
- Im Nachhinein meldeten verschiedene Personen Unregelmässigkeiten.
- An den einen Vorwürfen ist möglicherweise etwas dran, an anderen eher nicht.
Chaos um die Weltfussballer-Wahl von Lionel Messi. Insgesamt drei Parteien meldeten sich, ihre Stimmen seien nicht oder falsch gezählt worden. Doch nicht alle sind glaubwürdig. Eine Übersicht.
Der Nationaltrainer des Sudans, der Kapitän der Landesauswahl Nicaraguas und Ägyptens Fussballverband. Alle haben anscheinend Unregelmässigkeiten bei der diesjährigen Wahl zum Weltfussballer angeprangert.
Photoshop auf Sudan-Stimmzettel
Sudan-Coach Zdravko Logarusic soll angeblich ein Foto seines Stimmzettels getwittert haben. Auf diesem ist das Erststimmen-Kreuz neben dem Namen des Ägypters Mohamed Salah vom FC Liverpool gesetzt.
I didn,t vote for Messi in #TheBestAwards here are my votes... What happened here @FIFAcom pic.twitter.com/uK8Xu3len6
— Zdravko Logarusic (@ZLogarusic) September 25, 2019
Doch der Account, der in verschiedenen Medien zitiert wird, ist wohl ein Fake und hat nur 15 Follower. Zudem wurde das Foto, wie deutlich sichtbar ist, nachträglich bearbeitet. Wer genau hinschaut, sieht die verschwommenen Flecken bei «Messi», «Van Dijk» und «Mané».
Nicaragua-Captain nahm nicht an Abstimmung teil
Der Kapitän der nicaraguanischen Auswahl, Juan Barrera, erklärte auf Twitter, gar nicht an der Abstimmung teilgenommen zu haben. In der Fifa-Liste tauchte er allerdings auf - demnach hatte er Messi seine Erststimme gegeben.
No Vote por los premios #TheBest2019 cualquier información sobre mi voto es falso , gracias.
— Juan Barrera (@juanbarreranica) September 24, 2019
«Wir bestätigen, dass wir die richtigen, vom Spieler unterschriebenen Stimmen haben». Dies teilte die Fifa am Donnerstag auf Anfrage zum Fall Barrera mit. Man habe die Wahlunterlagen des nicaraguanischen Verbands überprüft: Alle seien unterschrieben und durch den Stempel des Verbands des mittelamerikanischen Landes bestätigt. Dieser sei gebeten, die Sache zu untersuchen.
Barrera hatte angegeben, im vergangenen Jahr sei ihm ein Link zur Abstimmung per E-Mail geschickt worden. Damals habe er daran teilgenommen. In diesem Jahr habe er den Link aber nicht bekommen.
Stimmen für Salah waren ungültig
Der ägyptische Verband beklagte sich, seine Stimmen für den viertplatzierten Mohamed Salah seien nicht gezählt worden. Die Fifa antwortete darauf, die Stimmen seien abgegeben, aber nicht gültig gewesen. Das Formular war falsch ausgefüllt.

An der Wahl konnten die Kapitäne und Trainer aller Nationalteams sowie Fans und Medienvertreter teilnehmen. Stürmerstar Messi vom FC Barcelona erhielt die Auszeichnung bei der Preisverleihung am Montag in Mailand bereits zum sechsten Mal. Somit wurde er zum Rekord-Weltfussballer.