USA zum fünften Mal im WM-Final
Das Wichtigste in Kürze
- Die letzte halbe Stunde war dramatisch, die Tore fielen aber in den ersten 31 Minuten: Christen Press, die überraschend anstelle von Megan Rapinoe in der Startelf stand, und Alex Morgan an ihrem 30.
Geburtstag erzielten die Tore für die Amerikanerinnen. Beide waren mit Kopfbällen nach präzisen Flanken erfolgreich. Für die Engländerinnen, die in den letzten Minuten nach einem Platzverweis in Unterzahl agierten, glich Ellen White vor 53'512 Zuschauern zwischenzeitlich aus.
Der fünfte Finaleinzug der Weltmeisterinnen von 1991, 1999 und 2015 war verdient und schmeichelhaft zugleich. Verdient, weil die Amerikanerinnen mehr als eine Stunde lang dominant auftraten, schmeichelhaft, weil die Engländerinnen in den letzten 25 Minuten dem Ausgleich mehrmals sehr nahe standen. In der 68. Minute wurde das 2:2 von White - es wäre ihr siebter Turniertreffer gewesen - nach Video-Konsultation wegen einer knappen Abseitsposition aberkannt. In der 84. Minute scheiterte Englands Captain Steph Houghton vom Penaltypunkt an der US-Torhüterin Alyssa Naeher, die sich für die richtige Ecke entschied. Dem Penalty-Entscheid vorangegangen war ebenfalls ein VAR-Eingriff. White wurde beim Abschluss-Versuch leicht, aber wohl entscheidend berührt.
Den Amerikanerinnen bietet sich damit am Sonntag im Final in Lyon die Chance auf den fünften WM-Titel. Die Gegnerinnen werden am Mittwoch im Duell zwischen den Niederlanden und Schweden ermittelt. Für die von Trainer Phil Neville während 380 Minuten ohne Gegentor gebliebenen Engländerinnen wäre es der erste WM-Final gewesen. Schon an der letzten WM vor vier Jahren in Kanada setzte es für England eine bittere Halbfinal-Niederlage ab. Ein spätes Eigentor besiegelte damals das Aus gegen Japan.