Tottenham Hotspur gegen den FC Liverpool: Mit diesem Endspiel hatte vor Beginn der Champions-League-Saison und auch vor den beiden Halbfinal-Rückspielen kaum jemand gerechnet. Was spricht am Samstag in Madrid für die eine und was für die andere englische Mannschaft?
Viele sehen im FC Liverpool den Favoriten für das Champions-League-Finale. Foto: Martin Rickett/PA Wire
Viele sehen im FC Liverpool den Favoriten für das Champions-League-Finale. Foto: Martin Rickett/PA Wire - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der FC Liverpool ist im Champions-League-Endspiel gegen Tottenham Hotspur der klare Favorit.
Ad

Die bisherige Saison, die internationale Erfahrung, die Qualität des Kaders - all das spricht am Samstagabend im Stadion von Atletico Madrid (21.00 Uhr/Sky und DAZN) für das Team des deutschen Trainers Jürgen Klopp. Doch gerade gegen Tottenham muss das in dieser Saison nicht viel heissen.

Das spricht für Tottenham Hotspur

DIE MORAL: Vier Mal war Tottenham in dieser Champions-League-Saison bereits so gut wie ausgeschieden. In den beiden letzten Spielen der Vorrunde rettete das Team jeweils ein spätes 1:0 gegen Inter Mailand und ein 1:1 beim FC Barcelona. In der K.o.-Runde kamen die Londoner bei Manchester City und vor allem im Halbfinale bei Ajax Amsterdam (3:2 nach 0:2) noch einmal zurück. «Meine Spieler sind Superhelden», sagte Trainer Mauricio Pochettino nach dem Krimi in Amsterdam.

DER TRAINER: Der Argentinier Pochettino übernahm die «Spurs» vor fünf Jahren und führte sie vier Mal in die Champions League. In dieser Zeit baute der Club ein neues Stadion, gab zwei Transferperioden nacheinander kein Geld für neue Spieler aus und zog mit Harry Kane, Dele Alli, Eric Dier und Danny Rose fast das halbe englische Nationalteam heran. Real Madrid, Man United, Juventus Turin und Bayern München: All diesen Clubs wurde schon ein Interesse an Pochettino nachgesagt.

DIE ZEIT: Zum Zeitpunkt des Champions-League-Finals wird der letzte Spieltag der englischen Premier League bereits drei Wochen zurückliegen. Den FC Liverpool bringt die lange Pause möglicherweise aus dem erfolgreichen Rhythmus. Für Tottenham ist sie eher ein Segen. Der Club hatte drei Wochen Zeit, um angeschlagene Stars wie den lange verletzten Stürmer Harry Kane rechtzeitig wieder fit zu kriegen.

Das spricht für den FC Liverpool

DIE SAISON: Liverpool (97) hat in der abgelaufenen Premier-League-Saison 26 Punkte mehr geholt als Tottenham (71) und dazu beide direkten Duelle mit 2:1 gewonnen. Auch der Weg in dieses Champions-League-Finale war mit Siegen gegen den FC Barcelona, Bayern München und Paris Saint-Germain deutlich beeindruckender.

DER TRAINER: Er hat Mainz 05 in die Bundesliga, Borussia Dortmund zu zwei deutschen Meisterschaften und den FC Liverpool zweimal nacheinander ins Champions-League-Finale geführt. Jürgen Klopp hat bislang noch jedes Team besser und jeden Club erfolgreicher gemacht. «Wir reden über einen der besten, wenn nicht sogar den besten Trainer der Welt», sagte Ralf Rangnick im Sport1-«Doppelpass».

DIE HISTORIE: Acht Europapokal-Siege, 18 englische Meisterschaften, sieben FA-Cups: Der FC Liverpool hat einen der grössten Trophäenräume des Weltfussballs. Für Tottenham würde es reichen, sich dort eine Regalreihe zu mieten: Der englische Meister von 1951 und 1961 gewann nur zweimal den UEFA-Cup (1972, 1984) und einmal den Europapokal der Pokalsieger (1963). Beide Wettbewerbe gibt es gar nicht mehr.

DAS TEAM: Zusammen mit dem FC Barcelona und Paris Saint-Germain hat Liverpool aktuell die wertvollste Angriffsreihe des Weltfussballs unter Vertrag. Und dazu noch: Den teuersten Abwehrspieler der Geschichte (Virgil van Dijk). Und den zweitteuersten Torwart (Alisson Becker). Rund 440 Millionen Euro hat der Club seit dem Amtsantritt von Jürgen Klopp in neue Spieler investiert - aber auch rund 320 Millionen durch Verkäufe wieder eingenommen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LiverpoolTottenham HotspurAtletico MadridStadionFC BarcelonaInter MailandManchester CityAjax AmsterdamKrimiTrainerJuventusReal MadridChampions LeagueBayern MünchenDele AlliHarry KanePremier LeagueParis Saint-GermainBundesligaRalf RangnickBVBEuro