Wenn plötzlich alles gegen den Rekordmeister spricht

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Köniz,

Trotz eines Rückstands von 9 Punkten vor den letzten 6 Runden nicht abzusteigen, das hat in der Super League kein Verein je geschafft. Und GC?

GC
Grasshopper Goalie Heinz Lindner, links, und Cedric Zesiger, nach dem Fussballspiel der Super League zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Thun, am Samstag, 20. April 2019, im Stadion Letzigrund in Zuerich. (KEYSTONE/Melanie Duchene) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Abstieg des Rekordmeisters wäre der spektakulärste Abstieg im Schweizer Fussball.
  • Im Moment spricht alles für einen Abstieg der Grasshoppers.

Denn GC ist das mit Abstand dienstälteste Mitglied im Oberhaus. Die Zürcher stiegen vor 60 Jahren ab und zwei Jahre später auf. Seither sind sie oben.

Noch ist der Fall in die Challenge League nicht besiegelt. Aber welche Hoffnung gibt es noch?

Alles, wirklich alles spricht gegen die Mannschaft von Trainer Uli Forte. Sogar der Spielkalender: Die Hoppers müssen als einzige Mannschaft der Liga in den verbleibenden sechs Runden viermal auswärts spielen. Mit nur acht Punkten aus 14 Spielen sind sie auf fremden Plätzen die mit Abstand schwächste Mannschaft.

Der Strohhalm der Hoppers heisst Neuchâtel Xamax. Neun Punkte beträgt der Rückstand. Jedoch: Die Leistungsvektoren der beiden Mannschaft müssten ab sofort in die Gegenrichtung zielen, damit GC noch eine Chance hätte. Seit Stéphane Henchoz in Neuenburg das Szepter übernommen hat, haben die Xamaxiens aus 11 Spielen 19 Punkte akquiriert.

Grasshopper Club Zürich Uli Forte
Uli Forte wird mit GC mit grosser Wahrscheinlichkeit absteigen. - keystone

Sie sind in diesem Abschnitt der Saison die drittbeste Mannschaft, die Grasshoppers mit 6 Punkten dagegen die schlechteste. Für die mindestens drei Siege, die sie noch bräuchten, müssten Fortes Spieler vermutlich eine Reihe von Toren schiessen. In den letzten elf Runden brachten sie es auf 0,58 Tore pro Spiel. Sie müssten die Produktion bestimmt verdoppeln, wenn sie die Siege einfahren wollen.

Nur Xamax gelang die Aufholjagd

Auch die Statistik scheint die Grasshoppers schon jetzt zu verurteilen. In der Super League ist es nur Xamax gelungen, trotz eines beächtlichen Rückstands vor den letzten sechs Runden nicht abzusteigen. Im Frühling 2006 lagen die Neuenburger sieben Punkte hinter dem damaligen Drittletzten Yverdon.

Zuletzt liessen sie die Waadtländer um einen Punkt hinter sich. Xamax machte damals also acht Punkte gut. Die zweite erwähnenswerte Aufholjagd gelang dem FC Vaduz 2016.

Die Liechtensteiner lagen nach 30 Runden vier Punkte hinter Zürich und verwiesen diesen zuletzt um zwei Punkte auf den Abstiegsplatz. Vaduz verbesserte sich also gegenüber dem FCZ um sechs Punkte.

Einen Umsturz schaffte auch Aarau 2007. Die Aargauer lagen allerdings nach 30 Runden nur gerade einen Punkt hinter Schaffhausen - und zuletzt einen Punkt vor Schaffhausen. In allen übrigen Saisons der Super League war der Letzte nach 30 Runden auch der Letzte nach 36 Runden.

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