«Wir sehen uns als grosse Familie»
Fussballverein sammelt Geld für Infrastruktur. Im Gespräch mit dem Vereinspräsidenten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die stetige Zunahme der Mitgliederzahlen des SC Emmen führt zu zu Engpässen bei der Infrastruktur.
- Insbesondere im Juniorenbereich ist davon betroffen.
- Nun wird dafür Geld mit dem Crowdfunding¬ Projekt «SC Emmen – e suuberi Sach» gesammelt.
- Der Fussballverein zählt zu den grössten der Zentralschweiz mit rund 800 Mitgliedern und 31 Mannschaften
Sofort sticht der Duft des Rasens in die Nase, wenn man die Anlage des Sportclubs Emmen (SCE) in der Feldbreite betritt. «So, chemed Jungs, alles gäh», ruft ein Trainer am Spielfeldrand einer Juniorenmannschaft beim Training zu. Man hat sofort Lust, selber dem runden Leder nachzurennen. Hier, zwischen Fussballtaschen und spurtenden Jungs in Trikots, treffe ich den Präsidenten des Vereins, Markus Studer.
In der Schweiz gibt es knapp 1500 Fussballvereine. Was zeichnet Ihren Verein aus?
Der Familiengedanke im Verein. Wir betrachten uns als grosse Familie, wo jeder für jeden da ist und wir gemeinsam ein Ziel verfolgen. Junioren, Spielerinnen, Spieler, Eltern, Trainer, Sponsoren, Juniorenkommission und Vorstand – gemeinsam frönen wir der schönsten Nebensache der Welt, dem Fussball.
Welchen Fokus setzen Sie bei der Vereinsentwicklung?
Die Jugendförderung steht bei unserer täglichen Arbeit immer an vorderster Stelle. 31 Mannschaften nehmen am familiären Vereinsleben auf dem Sportplatz Feldbreite teil. Wir sind bestrebt, gut auszubilden und unsere Junioren weiterzubringen. Dabei zählt nebst dem sportlichen Erfolg auch die Weiterentwicklung der Persönlichkeit. Diese bildet die Basis für die feste Verankerung unserer 1. Mannschaft in der höchsten regionalen Liga.
Können Sie das ausführen?
Für den Verein ist es sehr wichtig, dass möglichst viele SCE-Junioren in unserem Team One spielen. In der aktuellen Mannschaft sind fast ausschliesslich Spieler, welche die Juniorenzeit beim SCE durchlaufen haben. Mit unserer Juniorenabteilung muss es möglich sein, in der Spitze der 2. Liga Regional mitzuhalten. Ein Aufstieg in die 2. Liga Interregional ist wünschenswert, steht aber hinter dem Ziel, möglichst eigene SCE-Spieler auflaufen zu sehen.
Wie steht es um den Frauenfussball?
Frauenfussball ist ein wichtiger Bestandteil in unserem Verein. Leider haben wir noch nicht genügend Anmeldungen bei den Juniorinnen, um reine Mädchenmannschaften zu melden. Bei den Erwachsenen sieht es besser aus. Auf diese Saison konnten wir ein Frauenteam beim IFV anmelden.
Der Verein wächst. Aus diesem Grund hat er das CrowdfundingProjekt «e suuberi Sach» für einen «Erweiterungscontainer» gestartet. Worum geht es?
Wir benötigen mehr Garderoben und Duschen auf dem Sportplatz Feldbreite. Für ein solches Projekt fallen Kosten an, die mit den bestehenden Einnahmen nicht gedeckt werden können. Mit dem Crowdfunding finanzieren wir fünf Umkleide- und Duschkabinen in Form von Containern mit allem Drum und Dran. Diese bieten zukünftig allen Mannschaften genügend Platz für das Umziehen und Duschen nach ihren Trainings und Spielen.
Klingt nach viel Arbeit. Welche Rolle spielt die Ehrenamtlichkeit im Verein?
Bei uns werden fast alle Tätigkeiten ehrenamtlich ausgeübt. Es ist schön zu sehen, dass wir auf Anfrage immer wieder Personen finden, die tatkräftig mithelfen.
Was leistet denn der Verein für die Gemeinde?
Wie sämtliche Vereine in Emmen leistet der SCE einen wichtigen Integrationsbeitrag für die Gesellschaft. Zudem vermittelt er Jugendlichen Werte und gibt ihnen Strukturen.
Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig?
Der Verein ist ein Ort, wo sich jeder wohlfühlen und den Berufsalltag für eine kurze Zeit vergessen kann. Respekt, Toleranz und das Miteinander stehen dabei im Vordergrund. So soll es sein und für diese Werte arbeiten wir gerne zum Wohle unseres Vereins. Für mich ist es sehr wichtig, dass meine gesamte Familie hinter meiner Arbeit als Präsident steht. Ohne Unterstützung meiner Frau könnte ich die Arbeit im Verein mit dieser Intensität nicht ausüben.
Welches Ereignis ist Ihnen als Präsident besonders in Erinnerung geblieben?
Es sind die vielen positiven Begegnungen im Verein, die mich motivieren. Zudem ist es immer wieder toll zu sehen, wie die Familienmitglieder des SCE anpacken und den Verein weiterbringen. Als Vater von zwei Jungs, welche ebenfalls beim SCE Fussball spielen, war es für mich ein spezieller Tag, an dem mein älterer Sohn zum ersten Mal in unserem Team One mitspielte. Das machte mich sehr stolz.
Worauf freuen Sie sich?
Ich freue mich bereits heute auf einen hoffentlich erfolgreichen Abschluss unseres Crowdfunding-Projekts. Zudem hoffe ich auf eine möglichst unfallfreie Saison aller Spielerinnen und Spieler.
Informationen zur Sammelaktion sowie ein spannendes Video finden Sie unter funders.ch/scemmen.