WM 2034: SFV stimmt für Saudi-Arabien – aber mit Bedenken

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Saudi-Arabien,

Der Schweizerische Fussballverband wird für die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien stimmen. Allerdings bringt man Bedenken bei der FIFA an.

FIFA WM 2034 Saudi-Arabien
Mohammed Bin Salman, Gianni Infantino und Vladimir Putin an der WM 2018 in Russland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der SFV stimmt für die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien-
  • SFV-Präsident Dominique Blanc kündigt aber an, dass man der FIFA Bedenken mitteilen wird.
  • Vor allem die Menschenrechts-Lage im Wüsten-Königreich ist umstritten.

Am Mittwoch wird der FIFA-Kongress über die Vergabe der beiden Weltmeisterschaften 2030 und 2034 abstimmen. Die Austragungsländer stehen fest, die Abstimmung ist Formsache. 2030 wird in Marokko, Portugal und Spanien – mit drei Spielen in Uruguay, Paraguay und Argentinien – gespielt.

Findest du es richtig, dass die Schweiz für die WM-Vergabe an Saudi-Arabien stimmt?

Der grosse Streitpunkt ist aber die Vergabe der Fussball-WM 2034 nach Saudi-Arabien. Die Menschenrechtslage im Wüsten-Königreich gilt als verheerend, sowohl für Regime-Kritiker als auch für Gastarbeiter. Trotzdem wird beim Kongress am Mittwoch weitgehende Zustimmung erwartet.

Saudi Arabia France
Mohammed Bin Salman, Kronprinz von Saudi-Arabien, mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. - keystone

Auch der Schweizerische Fussballverband wird seine Stimme für die WM 2034 an Saudi-Arabien vergeben. Das bestätigt SFV-Präsident Dominique Blanc einen Tag vor dem Kongress in einer Stellungnahme. «Wir werden 2030 und 2034 zustimmen, aber gleichzeitig zur Kandidatur 2034 von Saudi-Arabien unsere Bedenken anbringen», sagt er.

Schweiz stimmt für WM 2034 in Saudi-Arabien

Zwar umfasse die saudi-arabische Kandidatur «eine weitreichende Strategie zum Schutz der Arbeitenden und der Menschenrechte». Es gebe aber in einzelnen Punkten noch Unschärfen, weshalb man gewisse Forderungen an die FIFA stellen werde. Der Weltverband solle unabhängige Kontroll- und Rekurs-Instanzen einsetzen.

Gianni Infantino FIFA
Gianni Infantino, Präsident der FIFA. - keystone

Vor allem die Menschenrechtslage führt beim SFV zu Bedenken, wie Blanc betont. Hier stehen vor allem die Meinungs- und Pressefreiheit sowie der Schutz vor Diskriminierung im Vordergrund. In Saudi-Arabien stehen unter anderem auf Homosexualität und Gotteslästerung sowie die Abkehr vom Islam die Todesstrafe.

«Auch diesbezüglich sehen wir die FIFA und die Organisatoren in der Pflicht», so Blanc weiter. Der Weltverband müsse «gemeinsam mit renommierten, unabhängigen, internationalen Organisationen genau hinschauen, beobachten und kontrollieren». Die Zusagen für Arbeitende, Teams, Fans und Medienschaffende müssten Bestand haben.

SFV Dominique Blanc
Dominique Blanc, Präsident des SFV. - keystone

Das Bewerbungs-Dossier von Saudi-Arabien habe beim SFV aber positiven Anklang gefunden. «Das hat uns aufgezeigt, dass die FIFA und die Organisatoren aus Katar gelernt haben. Basierend darauf wollen wir den Weg weitergehen, den wir im Hinblick auf die WM in Katar eingeschlagen haben.» Das Motto laute «Dialog statt Boykott», so Blanc.

Kommentare

User #3623 (nicht angemeldet)

Für Geld gibt es alles und was es für Geld nicht gibt, gibt es für viel Geld …

User #6443 (nicht angemeldet)

Die europäische Fussball Verbände haben alle Ja gesagt zu Saudi Arabien

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