WM: Schweizerinnen üben sich bei ungleichen Prämien in Geduld

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Bern,

Die Frauen erhalten von der FIFA an der Weltmeisterschaft ein Viertel der Prämien der Männer. Bei den nächsten Turnieren wünschen sie sich einen Angleich.

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Die Frauen Nationalmannschaft mit Trainerin Inka Grings im Juli 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Fussballerinnen bekommen bei der WM deutlich weniger Geld als die Männer.
  • Insgesamt kassieren sie nur ein Viertel der Prämie der Männer.
  • Vor der WM soll es keine Diskussion geben, danach wünschen sie sich eine Angleichung.

Zwar kassieren die Fussballerinnen an der WM nur einen Viertel der Prämien, die die Männer erhalten. Doch die Schweizer Nati-Kickerinnen halten sich mit Kritik zurück.

Kurz vor der WM soll keine Diskussion entstehen, der Fokus liege auf dem Fussball, sagt Ramona Bachmann. «Es ist ein Prozess», sagt auch Alisha Lehmann. Im Vergleich zur letzten WM seien die Prämien gestiegen. «Wir sehen 2027, ob es dann gleich hoch ist», stellt Lehmann in den Raum.

Alisha Lehmann Prämien Geduld
Alisha Lehmann im Trikot der Schweizer Nati. - keystone

Die Fifa zahlt pro Spielerin in der Gruppenphase 30'000 US-Dollar aus. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele Spielminuten jemand im Turnier aufweist. «Wenn man das plötzlich bekommt, ist das enorm viel Geld», sagt Ana Maria Crnogorcevic. In Ländern wie Spanien sei das ein durchschnittliches Jahresgehalt, erklärt die Spielerin des FC Barcelona.

Australierinnen veröffentlichen Kritik-Video

Für die 23 Weltmeisterinnen gibt es am Ende jeweils 270’000 Dollar und damit zusammen mehr als 6,2 Millionen. Bei der aktuellen Fussball Weltmeisterschaft schüttet die Fifa insgesamt 110 Millionen Dollar aus. An der WM der Männer in Katar waren es im vergangenen Jahr insgesamt 440 Millionen.

Wenige Tage vor dem Auftaktspiel der WM stellten deshalb australische Spielerinnen die FIFA in einem Video an den Pranger. Künftige Generationen sollen neben der Fussball-Karriere nicht noch einer Arbeit nachgehen müssen, forderten Spielerinnen des australischen Teams im Video.

Spielerinnen müssen für WM unbezahlten «Urlaub» nehmen

Die Schweizerinnen denken zunächst an die 30'000 Dollar, die jede Spielerin im Team erhält. «Wir haben in der Mannschaft viele, die arbeiten», betont Crnogorcevic. Die Spielerinnen würden unbezahlte Ferien nehmen, um am Turnier teilzunehmen. «Für sie ist die Prämie extrem wichtig», streicht sie heraus.

Eine Schweizerin, die freiwillig ihren Arbeits-Laptop mit nach Neuseeland nahm, ist Fabienne Humm. Es sei nicht selbstverständlich, dass ihr Arbeitgeber ihr auf unbestimmte Zeit freigebe, sagt sie. Humm entschied sich bewusst für den Doppelweg. «Für mich ist es eine gute Balance.»

Fabienne Humm
Fabienne Humm muss während der WM noch einen zweiten Job ausüben. - keystone

Das Video der Australierinnen hat Humm gesehen. «Wenn man die Entwicklung seit 2015 sieht, ist es ein riesiger Sprung, der gemacht wurde», findet die Stürmerin. Für den Moment müsse man zufrieden sein. Aber: «Für die nächsten Turniere muss es einen weiteren Schritt geben, das ist klar», fordert sie.

Prämien gehen mittlerweile direkt an die Spielerinnen

In der Vergangenheit waren die FIFA-Gelder nur an die nationalen Verbände verteilt worden. Diese bestimmten dann selbst ihre Preisgelder für die Teams. Jetzt werden die Prämien direkt an die WM-Akteurinnen bezahlt. Die Verbände erhalten noch zusätzliche Zahlungen – der Verband der künftigen Weltmeisterinnen zum Beispiel noch einmal über 4 Millionen Dollar.

Sollen die Frauen die gleichen Prämien bekommen, wie die Männer?

Auch Meriame Terchoun sieht in den Prämien der FIFA einen guten Anfang. «Es ist endlich das, was wir verdienen und was uns zusteht», findet sie. Schliesslich würden sie täglich hart für den Fussball und für gute Resultate arbeiten. Künftig müsse der Betrag wieder neu angeschaut werden.

Kommentare

User #4458 (nicht angemeldet)

Das ist gut für den Rasen

User #3985 (nicht angemeldet)

geringes Werberinteresse durch geringes Gesamtinteresse der Zuschauer=tiefe Auszahlungen an die Akteurinnen. Ein Marktgesetz.

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