Wütender Protest der Argentinier
Das Wichtigste in Kürze
- In einem sechsseitigen Schreiben an den Südamerika-Verband CONMEBOL schimpfte AFA-Präsident Claudio Tapia vor allem über die Entscheidungen des ecuadorianischen Referees Roddy Zambrano im verlorenen Halbfinal gegen Brasilien (0:2).
Tapia kritisierte in dem Brief, dass bei strittigen Szenen nicht der Videobeweis VAR hinzugezogenen wurde. In dem an den paraguayischen CONMEBOL-Präsidenten Alejandro Dominguez gerichteten offenen Brief beanstandete Argentiniens Verband, dass der VAR «in mindestens zwei Situationen» hätte angewandt werden müssen, um Fouls an Sergio Agüero und Nicolas Otamendi mit Penaltys zu ahnden. Superstar Lionel Messi hatte sich nach dem Match bereits heftig beschwert. «Brasilien kontrolliert alles», wetterte er. «Es gab Dinge, die gegen uns gelaufen sind.»
Tapia formulierte in dem Brief, der auf der Homepage des Verbandes veröffentlicht ist, Zweifel an «Ethik, Loyalität und Transparenz» in dem nach dem FIFA-Skandal neu aufgestellten Südamerika-Verband. Zudem kritisierte er die Organisation des Turniers, die geringen Zuschauerzahlen sowie die Rasen-Qualität und bezog in die Kritik selbst Brasiliens Staatsoberhaupt Jair Bolsonaro mit ein. Tapia unterstellte dem Präsidenten eine politische Kundgebung, die eine Verwarnung erfordere, nachdem er sich in der Halbzeit im Stadion-Innenraum vom Publikum feiern liess.