YB: Bochum-CEO Ilja Kaenzig erklärt, wie der neue Stürmer tickt
YB verpflichtet Stürmer Silvère Ganvoula (26) ablösefrei. Zuletzt spielte dieser in Bochum – traf aber seit 2021 nicht mehr. VfL-CEO Ilja Kaenzig klärt auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach fünf Jahren in Bochum wechselt Silvère Ganvoula in die Schweiz zu Meister YB.
- Zuletzt happert es beim Stürmer vor dem Tor, sein letzter Treffer liegt lange zurück.
- Bochum-CEO Ilja Kaenzig erklärt bei Nau.ch, warum Ganvoula zu YB passen wird.
Am Mittwoch gibt YB die Verpflichtung eines neuen Stürmers bekannt. Silvère Ganvoula wechselt ablösefrei zum Schweizer Double-Sieger, zuletzt spielt der bald 27-Jährige fünf Jahre beim VfL Bochum. Dort überzeugt der Stürmer aus der Republik Kongo vor allem in der 2. Bundesliga, erzielt allein in der Saison 2019/2020 13 Tore und liefert sechs Assists.
Der Makel? Sein letztes Pflichtspiel-Tor erzielt Ganvoula im Mai 2021. Auch eine Leihe zum belgischen Club Cercle Brügge lässt den Knoten nicht platzen.
Die Berner Fan-Gemeinde blickt skeptisch auf diese Statistik. Warum holt YB noch einen Stürmer für die bereits üppig besetzte und treffsichere Offensive? Und erst noch einen, der zumindest auf dem Papier zuletzt nicht überzeugt hat?
Ilja Kaenzig: «Silvère Ganvoula passt zu YB»
Anruf bei Ilja Kaenzig, er muss es wissen. Schliesslich ist der Schweizer seit 2018 CEO in Bochum und kennt YB aus seiner Zeit von 2010 bis 2012 bestens. Was sagt der am Mittwoch 50 Jahre alt gewordene Geschäftsführer über seinen ehemaligen Schützling?
«Das ist ein total spannender Transfer für YB», erklärt Kaenzig. «Die grössten Qualitäten von Silvère sind definitiv seine unfassbare Physis und Athletik. Er ist sehr kopfballstark und hat einen brutalen Schuss. Vielleicht müsste man sogar die Tornetze in der Super League verstärken.»
Auch Kaenzig ist sich bewusst, dass Ganvoulas Statistik der letzten beiden Saisons nicht überragend ist. Aber: «Es war auch in der Bundesliga nicht einfach für die Verteidiger, ihn zu stoppen. In der Super League wird er noch etwas mehr Platz und Zeit haben, das kommt ihm entgegen. Zudem wird ihm der offensive YB-Fussball mit den vielen Flanken in die Karten spielen.»
Wer die Transfermeldung in den sozialen Medien verfolgt hat, dem fällt auf: Trotz zuletzt schwacher Torquote trauern viele Bochum-Fans ihrer Nummer 35 hinterher. «Er war bei uns ein Publikumsliebling und auch in der Mannschaft sehr beliebt», so Kaenzig.
Für den eher schüchternen Stürmer seien menschliche Wärme und auch die französische Sprache sehr wichtig. «Das wird er bei YB vorfinden! Er passt zum Club und könnte nächste Saison richtig abgehen.»
Steve von Bergen: «Wir wollen diese grosse Konkurrenz»
Ob Ganvoula bei YB einen der etablierten Stürmer ersetzt? Zuletzt wurde über einen Abgang von Jean-Pierre Nsame spekuliert. In einem Interview mit dem «Blick» erklärt Sportchef Steve von Bergen aber: «Wir haben im Cup-Final, als Cedric Itten ausfiel, gesehen, dass uns ein Stürmer fehlt, der spielbereit ist. Wir brauchen vier bis fünf und wollen diese grosse Konkurrenz», so von Bergen.
Trotzdem schliesst er nicht aus, dass noch einer gehen könnte. Es liege aber noch kein Angebot auf dem Tisch.
Falls dieser Fall doch noch eintreffen sollte, steht mit Silvère Ganvoula bereits wieder ein Stürmer in den Startlöchern. Schliesslich hat YB bei Nsame, Hoarau, Siebatcheu, Kanga oder Itten zuletzt bewiesen, ein goldenes Händchen für treffsichere Angreifer zu haben.