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YB: Nach Fan-Zwischensieg erhebt Stadt Bern Einspruch

Nau Sport
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Bern,

Im August gelang Fans von YB ein erster Zwischensieg gegen Kollektivstrafen. Nun spricht die Stadt Bern gegen den Entscheid der Regierungsstatthalterin ein.

Kollektivstrafen YB
Der Sektor-D-Parkett blieb im Januar bei YB gegen GC geschlossen. Das passte den Fans nicht, sie reichten Beschwerde ein. - ostkurve.be

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Januar blieb der Sektor D-Parkett beim Spiel zwischen YB und GC geschlossen.
  • Die Fans legten dagegen Beschwerde ein und erlangten einen ersten Zwischensieg.
  • Diesen ficht die Stadt Bern nun an – gegen den Willen des Stadtrates.

Im Januar sperrten die Bewilligungsbehörden den Heim-Fansektor beim Spiel YB gegen GC im Wankdorf. Dies wegen Vorfällen in Zürich. Die Fans taten sich daraufhin zusammen und reichten Beschwerde gegen die kollektive Bestrafung ein.

Was hältst du von den Sektorsperrungen?

Vor dem Regierungsstatthalteramt erreichten die Fans im August einen Zwischensieg. Ihnen sei es erlaubt, gegen die Sperre einzusprechen.

Doch gegen diesen Entscheid legt die Stadt Bern nun Einsprache ein und zieht vor Gericht. Das erfährt Nau.ch von betroffenen Fans.

Einsprache gegen Fans von YB trotz gegenteiliger Motion

Die Einsprache der Stadtregierung kommt, obwohl der Berner Stadtrat sich gegen Kollektivstrafen – auch bei YB – ausgesprochen hatte. In der im Mai mit 37:14 Stimmen angenommenen interfraktionellen Motion wurde gefordert: Der Gemeinderat solle sich «für den Dialog und nicht für die Eskalation» einsetzen.

Bei Sportveranstaltungen solle es wegen «Vorkommnissen ausserhalb der Spielstätten» zu keinen Kollektivstrafen gegen Zuschauende kommen dürfen. Begründet wurde die Motion mit fehlenden rechtlichen Grundlagen, wenn es um Kollektivstrafen gehe.

Wie passt die angenommene Motion, die verbindlich ist, mit dem Handeln der Stadtberner Regierung zusammen?

«An der Grenze des Undemokratischen!»

Tom Berger, FDP-Politiker und Vizepräsident des Stadtrats, findet dafür deutliche Worte: «Das ist an der Grenze des Undemokratischen!»

Tom Berger YB
Tom Berger, FDP-Politiker und Stadtrats-Vizepräsident, hat keine Freude an der Einsprache der Stadt Bern gegen den Zwischensieg der Fans von YB. - tomberger.ch

Auch empört ist Michael Ruefer, Stadtrat der Grünen Freien Liste: «Der Gemeinderat hat unseren Auftrag in den Wind geschlagen. Das ist politisch höchst unsensibel. Man hätte zumindest den finalen Entscheid der Regierungsstatthalterin abwarten können.»

Und Beschwerdeinitiant Nikolas Egloff meint dazu: «Die Stadt Bern versucht mit ihrer Verzögerungstaktik, das Verfahren in die Länge zu ziehen.» Dies, «damit Fussballfans nicht zu ihrem Recht kommen».

Das Vorgehen der Stadt Bern erstaune nicht, so Egloff. Nach wie vor rechnen die beschwerdeführenden Fans jedoch mit einem klaren Entscheid. «Die Sektorsperre vom 20. Januar 2024 ist rechtlich nicht haltbar und die Stadt Bern hat somit gegen geltendes Recht verstossen.»

Die Stadt will zu der Sachlage nicht Stellung beziehen. Auf Anfrage erklärt sie lediglich: «Die Stadt Bern hat gegen einen Zwischenentscheid der Regierungsstatthalterin Bern-Mittelland eine Beschwerde vor Verwaltungsgericht erhoben. Das Verfahren ist derzeit hängig, weshalb wir keine weiteren Auskünfte erteilen können.»

Kommentare

User #3631 (nicht angemeldet)

Die immer krasser werdenden Fangewalt von diesen Chaoten und Hooligans ist der Grund, warum ich nach über 30 Jahren meine Dauerkarten nicht mehr verlängert habe und die Spiele nun am TV verfolge. Bin zwar auch absolut gegen Kollektivstrafen, aber solange dieses Problem mit der Fangewalt nicht gelöst wird, werde ich nicht mehr ins Stadion gehen. Ich lasse mir "meinen" Fussball nicht von solchen Chaoten, die nur wegen Schlägereien und Pyros ins Stadion gehen, kaputt machen. Btw Leute: Alternative Lösungen, welche nicht den Bankrott von Vereinen verursachen, indem sie für alle Schäden selbst aufkommen müssen, lese ich von euch hier keine.

User #3978 (nicht angemeldet)

Alle Kosten die durch die Fans entstehen, müssen in Zukunft von den Vereinen getragen werden, es kann einfach nicht sein, dass der Steuerzahler für diese erheblichen Summe aufkommen muss!

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