YB rettet bei Aufsteiger Servette nach Rückstand einen Punkt
Das Wichtigste in Kürze
- YB hat sich am Dienstag ein Unentschieden bei Aufsteiger Servette erkämpft.
- Die Gastgeber treffen per Penalty, ein Eigentor von Cespedes rettet die Gäste.
- YB verliert Jean-Pierre Nsame ebenso per Roter Karte wie die Genfer Goalie Jeremy Frick.
Mit Müh und Not hat sich Meister YB bei Aufsteiger Servette am Dienstag einen Punkt erkämpft. Die 750 Fans in Genf sehen auf dem Weg zum 1:1-Unentschieden eine höchst spektakuläre Partie. Zunächst trifft Koro Koné per Penalty für die Hausherren (54'). Boris Cespedes gleicht per Eigentor aus (58'), sowohl Jean-Pierre Nsame als auch Jeremy Frick sehen Rot.
Wer wird Meister?
Den Bernern ist das Selbstvertrauen nach dem Spiel gegen Xamax in der Frühphase deutlich anzumerken. Es wird frech und zügig kombiniert. Servette ist indes bemüht, die Gäste nicht in ihren Rhythmus finden zu lassen. Stattdessen lauern die Hausherren gegen den Tabellenführer auf Konterchancen.
Erstmals wirklich gefährlich wird es bei einem Freistoss von Michel Aebischer nach rund 25 Minuten. Der Ball geht aber knapp über den Gefahrenbereich, wo mehrere Berner freigestanden hätten, hinweg. Zuvor war Nicolas Moumi Ngamaleu unsanft gestoppt worden.
Goalgetter Nsame trifft nur die Latte
Die bis dahin grösste Chance vergibt Torjäger und Ex-Servettien Jean-Pierre Nsame. Nach 32 Minuten kommt er im Strafraum frei zum Abschluss. Sein Ball klatscht an den linken Innenpfosten, springt von dort jedoch quer vor dem Tor ins Out. Spätestens jetzt wäre die Führung für die Gäste mehr als verdient gewesen.
Im Gegenzug muss der zuletzt vielkritisierte David von Ballmoos seine Qualitäten unter Beweis stellen. Koro Koné kommt frei vor dem Tor zum Kopfball, aber der YB-Keeper steht goldrichtig. Den nachfolgenden Corner kann Nsame noch von der Linie kratzen, YB verzettelt sich aber beim vielversprechenden Gegenstoss. Aebischer setzt kurz darauf einen Distanzschuss haarknapp neben den Pfosten.
Über das 0:0 zur Pause dürfen sich beide Seiten letztlich nicht beklagen. Nsame rettete für YB auf der Linie, traf auf der Gegenseite nur den Pfosten. Ein 1:1-Zwischenstand wäre spielverlaufsgerechter, das Ergebnis bisher aber das Gleiche.
Bei YB patzt Lefort, bei Servette Cespedes
Auch nach der Pause sind es die Berner, die den besseren Start für sich haben. Zumindest bis zur Spielminute 54 und einem schweren Patzer von Jordan Lefort. Der Franzose bringt den kurz zuvor eingewechselten Alex Schalk nach einer schönen Körpertäuschung im Strafraum zu Fall. Koné verwertet den folgenden Penalty eiskalt, auch wenn von Ballmoos noch die Fingerspitzen dranbringt.
Aber der Ausgleich lässt nicht lange auf sich warten. Der ebenfalls eingewechselte Miralem Sulejmani schiesst von der Strafraumgrenze auf das Genfer Tor. Boris Cespedes hält den Fuss hin und hebt den Ball so über seinen Schlussmann Jeremy Frick. Nur drei Minuten nach der Genfer Führung steht es dank des Eigentores 1:1.
YB ist in der Folge die bessere Mannschaft – stellt sich jedoch selbst ein Bein. Torjäger Nsame sieht nach einem Foul an Anthony Sauthier zunächst Gelb. Doch der Video-Assistent schaltet sich ein und die Szene wird neu bewertet. Die Folge: Rot gegen den YB-Goalgetter wegen einer Tätlichkeit, er fehlt gegen Lugano.
Servette bleibt nicht in Überzahl
In Unterzahl und ohne weitere Wechselmöglichkeit sind die Gäste in der Folge um Schadensbegrenzung bemüht. Bitter: Meschack Elia verdribbelt sich vor Servette-Keeper Frick. Auf der Gegenseite dreht von Ballmoos einen Schuss von Schalk gerade noch an den Pfosten.
Für die Szene des Abends sorgt dann jedoch Servette-Keeper Frick. Nach einem Zuspiel in die YB-Offensive kommt der Genfer Torhüter weit aus seinem Kasten und aus dem Strafraum. Der Ball geht jedoch über ihn hinweg – und Frick fasst kurzerhand mit den Händen hin. Fünf Minuten vor Schluss ist die Partie damit für ihn vorbei, glatt Rot beendet seinen Arbeitstag.
Sein Ersatzmann Joel Kiassumba muss beim nachfolgenden Freistoss nicht eingreifen, die Mauer rettet ihn. Danach wittert YB die Chance auf den Lucky Punch und drückt bis in die siebenminütige Nachspielzeit hinein. Am Ende bleibt es jedoch beim für Servette letztlich glücklichen 1:1-Unentschieden. YB droht damit am Mittwoch die Tabellenführung wieder an den FCSG zu verlieren.