YB: «Sieg über Belgrad überfällig» – «Ohne Rieder fehlt Kreativität»
Das Wichtigste in Kürze
- Heute um 21 Uhr trifft YB zu Hause auf Roter Stern Belgrad.
- Mit einem Sieg sichern sich die Berner Platz drei, ein Remis lässt noch Chancen offen.
Die Berner Young Boys sind einen Sieg von einer Champions-League-Premiere entfernt: Holen die Berner heute Abend gegen Roter Stern Belgrad drei Punkte, schliessen sie als Gruppendritter ab. Und überwintern damit in der Europa League.
Wer gewinnt das Champions-League-Spiel in Bern?
Auch ein Remis lässt noch Chancen auf eine Fortsetzung der Kampagne. Dann ist in der letzten Runde aber ein Exploit und/oder Schützenhilfe nötig.
Viel einfacher wäre daher ein Sieg im ausverkauften Wankdorf heute Abend. Ob das gelingt? Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich nicht einig.
Christoph Böhlen, Sportchef
«Vielleicht ist das 1:3 im Spitzenkampf gegen den FCZ das Beste, was YB für heute Abend passieren konnte! Klingt komisch, aber der Dämpfer kann als idealer Weckruf vor dem heutigen ‹Gruppen-Final› dienen. Jeder weiss spätestens jetzt, dass es im zweiten Gang nicht reichen wird.
Im Gegensatz zu den Spielen gegen ManCity und Leipzig ist YB heute Abend für mich der Favorit. Zuhause können es die Berner mit jedem Gegner aufnehmen. Auch gegen die beiden Gruppenfavoriten hielt man bei den beiden 1:3-Niederlage phasenweise gut mit. Und mit Verlaub: Roter Stern Belgrad hat nicht annähernd die Qualität der beiden anderen Teams.
Im sechsten Vergleich mit den Serben ist es Zeit für den ersten YB-Sieg! Im Hardturm-Exil kassierte man 2004 trotz 2:0-Führung noch den Ausgleich. Und auch vor vier Jahren musste man sich im Wankdorf mit einem 2:2 begnügen.
Heute lässt sich YB die Butter nicht mehr vom Brot nehmen: Mit dem ersten Sieg über Roter Stern Belgrad sichert sich das Wicky-Team das Überwintern in der Europa League!»
Pascal Moser, Sportredaktor
«So sehr ich mir ein Weiterkommen wünsche, glaube ich heute nicht an einen Sieg von YB. Das Spiel auswärts beim FCZ hat gezeigt, was den Bernern in dieser Saison fehlt – die Kreativität in der Offensive.
Seit dem Abgang von Fabian Rieder und dem Ausfall von Kastriot Imeri hat YB keinen Ausnahmespieler mehr im Zentrum. Nur dank ihrer gnadenlosen Effizienz spielen die Berner in der Meisterschaft ganz vorne mit. Wirklich viele Torchancen erspielt sich der Meister nicht.
Und das reicht auf internationalem Parkett nicht!
Hinzu kommt, dass für YB heute kein Heimspiel in klassischem Sinn ansteht. Im Wankdorf werden sich unzählige Serben in den neutralen Sektoren niederlassen. Und sie werden für mächtig Stimmung sorgen. Das musste Gelb-Schwarz bereits 2019 erfahren.
Leider würde auch ein Unentschieden der Wicky-Elf nicht wirklich dienen. Aufgrund des schlechten Torverhältnisses lägen sie noch immer hinter Roter Stern. Und müssten am letzten Spieltag gegen Leipzig mehr Punkte holen, als die Serben gegen City. Oder hoffen, dass der englische Meister in Belgrad in Torlaune ist.»