YB: So tickt Hoarau-Nachfolger Jordan Siebatcheu
YB füllt die Lücke, die Guillaume Hoarau hinterlassen hat. Aus der Ligue 1 kommt Jordan Siebatcheu, der vor drei Jahren für viel Geld nach Rennes wechselte.
Das Wichtigste in Kürze
- YB holt Stürmer Jordan Siebatcheu leihweise von Stade Rennes.
- Der 24-Jährige galt vor zwei Jahren als Talent, die Karriere geriet aber ins Stocken.
- Beim Schweizer Meister soll er Club-Legende Guillaume Hoarau ersetzen.
Meister YB hat kurz vor dem Saisonstart gegen den FCZ am Samstag (19 Uhr) nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Stürmer Jordan Siebatcheu wechselt nach Bern – und will seiner ins Stocken geratenen Karriere neuen Schwung verleihen. Denn die begann einst vielversprechend.
In der Saison 2017/18 startet Siebatcheu – Spitzname «Péfok» – richtig durch. Beim damaligen Zweitligisten Stade Reims erzielt der Stürmer in 35 Spielen 17 Treffer und bereitet auch noch deren sieben vor. Auch dank der Treffer Siebatcheus steigen die Nord-Franzosen in die höchste Liga auf.
Die bärenstarke Saison bringt den 1,90-Meter-Mann ins Scheinwerferlicht. Ganze neun Millionen Euro bezahlt Stade Rennes für den damals 21-jährigen. Zu diesem Zeitpunkt ist Jordan Siebatcheu der teuerste Verkauf der Club-Geschichte von Reims.
Cup-Held und Randfigur
Doch bei Stade Rennes läuft es für den französisch-amerikanischen Doppelbürger nicht immer wie gewünscht. Im ersten Jahr kommt er auf 15 Liga-Einsätze, erzielt dabei aber nur drei Tore. In der Europa League darf er dreimal ran und trifft immerhin gegen Dynamo Kiew.
Seinen grossen Auftritt hat er aber im Cup. Beim Stand von 0:1 wird er in der dritten Runde gegen Lille nach 72 Minuten eingewechselt. Sein Doppelpack bringt Rennes eine Runde weiter – und ebnet den Weg zum Titelgewinn. Diesen sichert sich der Ex-Club von Alex Frei im Final gegen Paris Saint-Germain.
Dieses Highlight verpasst Jordan Siebatcheu aber. Der Stürmer muss wegen einer Oberschenkel-Verletzung die ganze Rückrunde aussetzen. Diese Hypothek nimmt der Mittelstürmer mit in die abgelaufene «Corona-Saison».
Siebatcheu trifft in fünf Einsätzen in der Europa League nicht. Und auch in der Ligue 1 wird er mehrheitlich nur als Joker eingesetzt.
Starke Konkurrenz für Siebatcheu in Rennes
In der zweiten Saisonhälfte, die wegen der Pandemie mit einem Abbruch endet, kommt er kaum mehr zum Einsatz. Das liegt vor allem auch an den hohen Ambitionen des dreifachen Cup-Siegers. Denn: Stade Rennes schliesst die Saison hinter PSG und Olympique Marseille auf Rang drei ab!
Mit Raphinha, Niang, Guirassy und dem Nachwuchs-Juwel Georginio Rutter hat Siebatcheu starke Konkurrenz. Und die weiss sich zu beweisen: Nach drei Spieltagen führt Rennes die Tabelle in Frankreich an. Auch darum sehen Jordan Siebatcheu und sein Club keine Perspektiven mehr – er darf Rennes verlassen.
YB greift zu – und sichert sich mit dem 24-Jährigen den Ersatz für Guillaume Hoarau. «Wir wollen zwei körperlich starke Strafraumstürmer und zwei wirblige Techniker im Kader», erklärt Sportchef Spycher. Siebatcheu soll Jean-Pierre Nsame Druck machen. Und wäre auch gleich der Ersatz, sollte der Torschützen-König den Meister doch noch verlassen.
YB hat eine Kaufoption
Das finanzielle Risiko ist aufgrund des Leihvertrags überschaubar. Wenn Siebatcheu bei YB einschlägt, haben die Berner eine Kaufoption. Diverse französische Medien sprechen von rund 2,5 Millionen Franken. Gemessen an Siebatcheus letztem Transfer wäre das schon fast ein Schnäppchen.
Die Parallelen zu seinem Vorgänger sind durchaus vorhanden. Jordan Siebatcheu ist wie Hoarau grossgewachsen und im Strafraum eiskalt. Zudem gelang auch Hoarau in der Ligue 2 der Durchbruch.
In 38 Spielen für Le Havre erzielte «Air France» in der Saison 2007/08 28 Tore. Damit verdiente er sich den Wechsel zu Paris Saint-Germain. Und wie Hoarau vor sechs Jahren, will auch Siebatcheu bei YB seiner Karriere neuen Schwung verleihen.