YB: Stürmer Nsame nach Penalty-Fehlschuss rassistisch beleidigt
Jean-Pierre Nsame (29) erzielt gegen GC sein 100. Tor für YB– und verschiesst daraufhin einen Elfmeter. Was danach im Netz abgeht, ist unterste Schublade.
Das Wichtigste in Kürze
- YB-Stürmer Jean-Pierre Nsame trifft beim 1:1 gegen GC zum 100. Mal in Gelb-Schwarz.
- Kurz vor der Pause verschiesst der Kameruner zudem einen Elfmeter.
- Auf Instagram wird er dafür übel beleidigt – sein Teamkollege verteidigt ihn.
Es ist ein historischer Treffer, welcher Jean-Pierre Nsame (29) gegen GC erzielt. Der Angreifer verwandelt einen Abpraller zur zwischenzeitlichen YB-Führung. Es ist sein 100. Tor für die Berner.
Nsame feiert sein Jubiläum auf Instagram. Er bedankt sich mit einem Post bei Fans und Teamkollegen.
«Ich bin glücklich, in den 100-Tore-Club aufgenommen zu werden. Eine individuelle Leistung, die allerdings das Werk von 100 Vorlagen meiner Mitspieler und der Arbeit eines ganzen Teams ist. Merci», schreibt der Angreifer von YB zu seinem Beitrag.
Itten, Lefort & Co. gratulieren
In der Kommentarspalte reihen sich die Gratulanten. Unter ihnen sind auch die YB-Spieler Cédric Zesiger, Cedric Itten und Jordan Lefort.
Letzterer schreibt scherzhaft: «Beim Elfmeterschiessen gibt es keinen letzten Pass.» Lefort zielt dabei natürlich auf Nsames verschossenen Penalty im GC-Spiel ab.
Zur Erinnerung: Vor der Pause ballert der Kameruner einen Strafstoss über das Tor.
YB-Stürmer übel beleidigt
Was sich daraufhin ein User erlaubt, ist allerdings unterste Schublade. Unter dem Lefort-Kommentar attackiert der anonyme Feigling Jean-Pierre Nsame verbal – und beleidigt ihn sogar rassistisch.
«Nur hat dieser **** den verdammten Penalty verschossen, er hat zu hoch gezielt, dieser Mutter******», heisst es. Jordan Lefort postet ein Screenshot davon in seiner Story, stellt so den Übeltäter an den Pranger. Richtig so.
YB engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus
Auf Anfrage lässt YB verlauten: «Wir verurteilen Rassismus aufs Schärfste. Jeder einzelne Vorfall dieser Art ist auf keine Art und Weise zu tolerieren». Solche Vorfälle seien nicht häufig zu registrieren.
«Das ist ein sehr schwieriges Thema. Wir versuchen, die betreffende Person ausfindig zu machen. Und wir melden Instagram entsprechende Verstösse», heisst es. Zudem würden derartige Vorkommnisse intern mit betroffenen Spielern besprochen.
Die Young Boys gelten in Sachen Rassismus-Bekämpfung als Vorreiter-Club. Seit 2004 beteiligen sie sich mit dem Verein «HalbZeit – Gemeinsam gegen Rassismus» in Spezial-Trikots an den jährlichen Aktionswochen vom Netzwerk FARE (Football Against Racism in Europe).
Zudem: Sportchef Spycher bekräftigt vor den Spieltagen in einer Video-Ansprache auf den Wankdorf-Bildschirmen ausdrücklich, dass jegliche Formen von Rassismus nicht geduldet werden.
YB reist zurzeit ans Conference-League-Spiel in Finnland (Donnerstag, 18 Uhr).