YB zeigt deutlich, weshalb es wieder Meister wird
Weil der FCB bei Servette verliert und YB sich in Sion zu einem Sieg duselt, liegen die Berner wieder an der Tabellenspitze – und das trotz Verletzungssorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Young Boys streben den dritten Meistertitel in Serie an.
- Trotz vieler Verletzten liegen die Berner auf Erfolgskurs.
- Nur eine Schwachstelle offenbart der Super-League-Leader.
Wenn YB spielt, dann wird meist Spektakel geboten. Zum zweiten Mal in Serie gewinnen die Berner ein Super-League-Spiel mit 4:3. Wieder heisst der Mann des Spiels Jean-Pierre Nsame. Das Team von Gerardo Seoane reitet auf der Erfolgswelle, obwohl es auf viele Leistungsträger verzichten muss.
Der Vorsprung auf Verfolger Basel beträgt nun vier Punkte, nachdem dieser in Genf eine 0:2-Niederlage hinnehmen musste. Am kommenden Sonntag empfängt der FCB den Meister und muss auf den rotgesperrten Valentin Stocker verzichten. Die Berner könnten einen nächsten Schritt in Richtung Titelverteidigung machen.
Nsame trifft, wie er will
Logisch, die Saison ist noch lang und es ist noch vieles möglich. Aber YB liefert allen Grund zur Annahme, dass es zum dritten Mal in Serie Meister werden kann. In der Offensive fehlten Stammspieler wie Guillaume Hoarau und Miralem Sulejmani und trotzdem ist Gelb-Schwarz die Tormaschinerie der Liga.
Nsame schnürt gegen Sion den Hattrick und hat nun bereits 15 Tore in 15 Spielen erzielt. Der 26-jährige Kameruner blüht in der Absenz von Hoarau so richtig auf. Mit Michel Aebischer (5) und Moumi Ngamaleu (6) hat er zwei starke Vorlagengeber hinter sich.
Viele Absenzen im Mittelfeld, mässige Defensivleistungen
Das Lazarett der Young Boys ist besonders im zentralen Mittelfeld gross. Zwar ist der Luxemburger Christopher Martins wieder dabei, doch Vincent Sierro, Sandro Lauper und Gianluca Gaudino fehlen weiterhin. Der 22-jährige Aebischer bestätigte dafür seine hervorragenden Leistungen mit dem ersten Nati-Spiel für die Schweiz.
Die einzige Baustelle bei YB scheint momentan die Defensive zu sein. In jedem der drei letzten Spiele kassierte der Meister drei Tore. Mit 21 Gegentreffern stellt man nur die fünftbeste Abwehr der Liga. Da macht sich das Fehlen von Camara und Lauper, der auch öfter Innenverteidiger spielt, bemerkbar.
Im Cup noch dabei, europäisch auf Erfolgskurs
Doch nicht nur in der Super League läuft es dem Leader nach Wunsch. Auch im Schweizer Cup steht das Team nach dem 4:0-Sieg über den FCZ im Viertelfinal. Dort trifft die Seoane-Truppe im März auswärts auf den FC Luzern. Gegen diesen verlor man in der letzten Saison den Viertelfinal mit 0:4.
Am Donnerstag empfängt YB zu Hause den FC Porto zum vorletzten Europa-League-Gruppenspiel. Die Berner führen die Tabelle vor den punktgleichen Glasgow Rangers an. Mit einem Sieg über die Portugiesen würde ein grosser Schritt in Richtung 1/16-Finalquali gemacht werden.