Weltklasse Zürich: Duplantis gewinnt 100m-Show-Duell gegen Warholm
Armand Duplantis und Karsten Warholm bieten bei Weltklasse Zürich eine Sprint-Show. Der (so ziemlich) unbesiegbare Stabhochspringer gewinnt auch hier.
Das Wichtigste in Kürze
- Stabhochspringer Armand Duplantis und 400m-Hürdenläufer Karsten Warholm sind gerannt!
- In Zürich setzt sich «Mondo» Duplantis über 100 m mit einer beeindruckenden Zeit durch.
- Verlierer Warholm muss am Donnerstag nun in einem speziellen Shirt antreten.
Stabhochspringer Armand «Mondo» Duplantis ist der bessere Sprinter als 400m-Hürdenläufer Karsten Warholm. Der Schwede gewinnt das Show-Duell im Zürcher Letzigrund über 100 m.
Zehn Hundertstel entscheiden am Vorabend des Diamond-League-Meetings in Zürich zugunsten des Doppel-Olympiasiegers. Der 24-Jährige überquert die Ziellinie in sehr starken 10,37 Sekunden und unterbietet damit seine Bestzeit aus dem Jahr 2018 um zwei Zehntel.
Auch der 28-jährige Norweger läuft persönliche Bestzeit und ist mit 10,47 Sekunden zwei Hundertstel schneller als bei seiner bisherigen Bestzeit. Diese hatte er vor sieben Jahren aufgestellt.
Entstanden war die Idee ein Jahr zuvor in Monaco, als sich die beiden Koryphäen ihrer Disziplinen darüber unterhielten, wer wohl im Sprint schneller sein würde. Duplantis hatte Warholm mit der Aussage aufgezogen, dass er ihn über 100 m bezwingen würde. Er schlug ihm vor, ein Rennen zu machen. Warholm lenkte ein, mit einem Handschlag war die Wette besiegelt.
Die Profis liegen mit Warholm-Tipp falsch
Neun Stimmen für Warholm, drei Stimmen für Duplantis: So tippen die Leichtathletik-Profis vor dem 100-m-Showdown im Letzigrund, und ihre Vorhersage ist falsch.
Weltklasse Zürich scheute mit den Athleten und deren Sponsoren keinen Aufwand, um dieses Duell in den Letzigrund zu bringen. Das Ganze lief unter der Kategorie Show, aber es war eben kein Klamauk. Im Gegenteil: Alle machten sich ernsthaft Gedanken, um den Sieger zu prognostizieren. Auch das Dutzend Athletinnen und Athleten, das im Vorfeld von Weltklasse Zürich vor die Medien trat. Und sie gaben nicht nur einen Tipp ab, sondern begründeten diesen auch.
Die Pro-Warholm-Fraktion argumentierte, dass sich ihr Favorit an Starts aus den Blocks gewohnt sei und er einen etwas besseren Rekord über 100 m als Duplantis habe (10,49 im Jahr 2017 gegenüber 10,57 im Jahr 2018). Zudem spreche für den Norweger die Tempohärte auf der zweiten Rennhälfte.
Das Trio, das Duplantis als Sieger prognostizierte, verwies auf dessen bemerkenswerte Geschwindigkeitswerte, selbst mit einem langen Stab in der Hand. Wenn er nun mit der Armbewegung auch noch Speed generieren könne, dann packe er Warholm. Zudem habe der für Schweden startende Amerikaner in den USA mit Fred Kerley, dem Olympia-Dritten von Paris über 100 m, den Start trainiert.
Warholm tritt am Donnerstag als «Schwede» an
Der Co-Meetingdirektor Andreas Hediger wünschte sich einen Rennverlauf, bei dem Duplantis klar in Führung geht, Warholm aufschliesst und am Schluss Swiss Timing per Zielfilm auflösen darf, wer gewonnen hat.
Es kam nicht so weit: Vor 3000 zahlenden Zuschauerinnen und Zuschauern ging Duplantis wie vermutet in Front, liess sich aber nicht mehr einholen. Bei Windstille war er so schnell wie noch nie. 10,37 über 100 m als Nicht-Sprinter – unglaublich stark.
Duplantis triumphierte, beim Einlösen des Wettpreises entging er der grossen Schmach. Der unterlegene Norweger Warholm muss am Donnerstag bei Weltklasse Zürich im Schweden-Shirt (!) über 400 m Hürden starten.