Joshiko Saibou sorgt weiter für Wirbel
Die Personalie Joshiko Saibou sorgt für Wirbel in der deutschen Basketball-Szene. Der Spieler wurde nach einer Demo-Teilnahme entlassen.

Das Wichtigste in Kürze
- Basketballer Joshiko Saibou nahm an einer Anti-Corona-Demo in Berlin teil.
- Daraufhin wurde er von den Telekom Baskets Bonn freigestellt.
Mit harscher Kritik reagiert die Weitspringerin Alexandra Wester auf die Kündigung ihres Freundes Joshiko Saibou bei den Telekom-Baskets Bonn. Clubchef Wolfgang Wiedlich verweist auf Meinungsfreiheit: Es gebe keinen Maulkorb.
Von Saibou und dessen Freundin waren in den sozialen Netzwerken Fotos zu sehen. Die beiden deomnstrierten gegen die staatlichen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Beide waren auch ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Abstand zu anderen Menschen zu sehen.
An der Haltbarkeit der fristlosen Kündigung durch den Bundesligisten äussert ein Arbeitsrechtler Zweifel. Der Deutsche Basketball Bund will die Angelegenheit mit dem Nationalspieler aufarbeiten. Ein Auswahl-Aus ist nicht unmöglich.
«Eine Nominierung von Joshiko Saibou ist Sache des Bundestrainers. Es wird definitiv ein klärendes Gespräch geben müssen», sagte DBB-Präsident Ingo Weiss zu dpa.
Bereits vor sechs bis acht Wochen habe es ein Gespräch gegeben, als die Ansichten von Saibou erstmals hochkamen. «Ich habe ihm gesagt, ich nehme deine Meinung zur Kenntnis, teile sie aber nicht», sagte Weiss.
Saibou hatte sich bereits am Dienstag auf Instagram geäussert: «Wenn ich eine polarisierende Meinung habe, ist Gegenwind verständlicherweise vorprogrammiert. Daraufhin jedoch meinen Job zu verlieren, ist totalitär und ein Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit.»
Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich wies im Fall Saibou auf die Meinungsfreiheit auch bei kritischen Themen hin. Die Baskets legen Wert auf die Feststellung, «dass es bei uns keinen Maulkorb gibt. Im vorliegenden Fall geht es um die Einhaltung von Regeln zum Schutz aller», teilte der Präsident mit.