Bernie Ecclestone: «Oftmals sind Schwarze rassistischer als Weisse»

Lea Wurmet
Lea Wurmet, DPA

Grossbritannien,

Bernie Ecclestone erklärt in einem Interview mit CNN Sport, dass der Sport und somit auch die Formel 1 kein Problem mit Rassismus habe.

Bernie Ecclestone
Bernie Ecclestone sieht kein Rassismus-Problem im Sport. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Bernie Ecclestone gibt es kein Rassismus-Problem im Sport.
  • Trotzdem lobt er die Kampagne von F1-Pilot Lewis Hamilton, der sich für Schwarze einsetzt.
  • Dem 89-Jährigen war nicht bewusst, dass Hamilton rassistischen Vorfällen ausgesetzt war.

Der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat den Einsatz von Weltmeister Lewis Hamilton gegen Rassismus gelobt. Er sieht aber keine Diskriminierung schwarzer Menschen in der Rennserie: «Diese letzte Kampagne, die er [Hamilton] für schwarze Menschen macht, ist wunderbar». So Ecclestone in einem am Freitag veröffentlichten Interview des US-Fernsehsenders CNN. Er selbst wäre jedoch «sehr unglücklich», wenn Hamilton frühere Vorfälle von Rassismus ernst nehmen würde.

Bernie Ecclestone
Bernie Ecclestone wusste nicht, dass Lewis Hamilton rassistischen Anfeindungen ausgesetzt ist. - keystone

Auf die Frage, ob er die Formel 1 als rassistisch empfinde, antwortet der 89-Jährige: «Nein, überhaupt nicht.» Ecclestone geht aber noch weiter und meint: «In vielen Fällen sind Schwarze rassistischer als Weisse.»

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Hamiltons Kommission wird in seinen Augen weder «etwas Schlechtes noch etwas Gutes für die Formel 1 bewirken.» Es wird die Menschen lediglich zum Nachdenken anregen, was jedoch wichtiger sei.

Lewis Hamiltons Kommission

Hamilton hat in den vergangenen Wochen immer wieder öffentlich die «Black-Lives-Matter»-Bewegung unterstützt. Zudem warf er der Formel 1 vor, ein «von Weissen dominierter» Sport zu sein. Der F1-Pilot gründete eine Kommission, die mehr schwarzen Menschen den Weg in die Formel 1 ebnen soll. Mercedes und eine Reihe von Fahrerkollegen solidarisierten sich mit Hamilton.

Lewis Hamilton
Weltmeister Lewis Hamilton lanciert eine Kampagne, die schwarzen Menschen den Weg in die Formel 1 erleichtern soll. - dpa

In der vergangenen Woche verkündete die Formel 1 ausserdem die Gründung einer Initiative. Diese soll unter dem Motto #WeRaceAsOne unter anderem Rassismus und Ungleichheit bekämpfen.

Bernie Ecclestone 2008 in der Kritik

Bernie Ecclestone wurde 2008 kritisiert, dass er als Formel-1-Chef nicht genug getan hätte, um den Sport vom Rassismus zu befreien. Auslöser war ein Vorfall beim F1-Test in Barcelona als Fans sich schwarz gekleidet haben und Affengesänge auf Hamilton richteten. Auf den T-Shirts der Fans stand «Lewis Hamiltons Familie».

Den Vorfall habe Ecclestone mit Hamilton nie besprochen. «Ich wusste nicht, dass er [im Laufe der Jahre] Rassismus ausgesetzt war. Ich dachte nicht, dass es ihn beeinflusst hätte.»

Für Ecclestone hat der Sport kein Problem mit Rassismus, obwohl Hamilton ihn dazu aufgefordert hat, mehr gegen Rassismus zu tun.

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