Fabio Scherer zurück in der DTM: «Podestplätze sind das grosse Ziel»

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Hochdorf,

In letzter Minute schnappt sich Fabio Scherer ein Cockpit in der DTM. Der Schweizer steckt seine Ziele für das DTM-Comeback niedrig – träumt aber trotzdem.

Fabio Scherer DTM Ford
Fabio Scherer tritt in der DTM als Ford-Werksfahrer an. - Haupt Racing Team

Das Wichtigste in Kürze

  • Fabio Scherer ist einer von zwei Schweizern, die 2025 in der DTM starten.
  • Das Comeback des Le-Mans-Siegers kam innerhalb weniger Tage zustande.
  • Auto, Team und Klasse sind für den Luzerner Neuland – trotzdem ist er optimistisch.

Es ist alles neu für Fabio Scherer in dieser Saison: Statt in einem LMP2-Oreca sitzt der Luzerner ab sofort im GT3-Mustang. Der 25-Jährige aus Aesch startet für das Haupt Racing Team als offizieller Ford-Junior in der DTM. Ein neues Auto, ein neues Team – sogar die GT3-Klasse ist für den Schweizer Neuland.

Verfolgst du die DTM?

Dafür kennt der Le-Mans-Klassensieger von 2023 die Rennserie schon: Im Jahr 2020 – damals noch unter dem spektakulären Class-One-Reglement – pilotierte Scherer einen Audi-Renner. Viele Strecken kennt der Schweizer noch von damals – das Drumherum ist aber eine ganz andere Welt.

Nau.ch: Fabio, Du hast Deinen ersten Testtag im Ford Mustang GT3 hinter Dir. Wie hat die Zusammenarbeit mit Haupt Racing in Oschersleben funktioniert? Wo siehst Du noch Luft nach oben?

Fabio Scherer: Die Zusammenarbeit mit dem Team hat gut geklappt, sehr professionelle und gute Leute. Was definitiv noch Luft nach oben hat, ist die Kommunikation. Man muss sich noch finden, damit man effizienter wird und immer weiss, was der andere meint.

Aber das ist absolut normal, darin sehe ich kein Problem. Für den ersten Testtag war das extrem gut, damit bin ich super happy. Im Team fühle ich mich wirklich gut aufgenommen.

Rekordverdächtige Rückkehr in die DTM?

Nau.ch: Dein DTM-Comeback ist in letzter Minute zustande gekommen. Schildere doch bitte, wie das abgelaufen ist?

Fabio Scherer: Das war vielleicht sogar DTM-Rekord – ich glaube nicht, dass schon mal jemand so spät unterschrieben hat. Zustandegekommen ist es beim NLS-Rennen auf der Nordschleife, dort habe ich meine Permit für das 24-Stunden-Rennen gemacht.

Fabio Scherer DTM Mustang
Fabio Scherer (HRT-Ford) beim Testtag der DTM in Oschersleben. - Haupt Racing Team

Ich habe dort mit Teamchef Uli Fritz gesprochen und ihm meine Situation geschildert. Ich kenne ihn noch von früher, er war bei HWA, als ich mit Mercedes-Motoren in der Formel 3 war. Und dann meinte er, er hätte da was, müsse das aber noch anschauen.

Und dann haben wir innerhalb von drei Tagen alles unter Dach und Fach gebracht. Vier Tage später war ich beim Team, und fünf Tage später war der Presse-Tag der DTM. Also das ging wirklich schnell.

Fabio Scherer DTM Mustang
Fabio Scherer beim Testtag der DTM in Oschersleben. - Haupt Racing Team

Nau.ch: Die LMP2-Türe ist für diese Saison unerwartet zugegangen. Siehst Du mittelfristig – auch mit Ford – trotzdem gute Chancen für Deine Langstrecken-Karriere?

Fabio Scherer: Ja, da sehe ich definitiv Möglichkeiten, speziell auch in Le Mans, sie bringen ja ein Hypercar. Aber darüber will ich jetzt noch gar nicht nachdenken, weil das so weit weg ist. Es ist schön zu wissen und ein bisschen träumen darf man.

Fabio Scherer DTM Ford
Fabio Scherer tritt in der DTM in den Farben von Motorsport-Gigant Ford an. - Haupt Racing Team

Aber die erste Priorität ist ganz klar, eine gute Saison in der DTM zu fahren. Wir wollen das Auto weiterentwickeln, ich will gut mit dem Team zusammenarbeiten. Ich denke, das ist der Schlüssel, um vorwärtszukommen und Erfolg zu haben.

Ford macht aber sehr viel Motorsport in coolen Serien auf der ganzen Welt. Von daher gäbe es da sehr viele Möglichkeiten, wo man landen könnte.

Fortschritte mit dem Mustang im Vordergrund

Nau.ch: Der Ford Mustang ist ein brandneues GT3-Auto, das HRT-Team kennt den Renner noch nicht gut. Wie setzt Du Dir Deine Ziele für die Saison?

Fabio Scherer: Meine Ziele sind nicht unbedingt resultatbasiert. Es geht darum, dass wir das Auto weiterentwickeln, und dass man eine richtige Leistungssteigerung sieht.

Fabio Scherer DTM Mustang
Fabio Scherer (HRT-Ford) beim Testtag der DTM in Oschersleben. - Haupt Racing Team

Ich bin noch nie wirklich GT3-Autos gefahren, das wird sicher ein bisschen brauchen. Aber es war beim Test schon sehr gut, ich war voll dabei. Und ich will meinem Teamkollegen Paroli bieten – das sind die wesentlichen Ziele für dieses Jahr.

Natürlich hoffe ich, ab Mitte oder Ende des Jahres um Podestplätze zu kämpfen. Das ist eigentlich das grosse Ziel. Auf gewissen Strecken wird das sicher möglich sein, denke ich. Auf anderen wie Oschersleben wird es extrem schwierig.

Fabio Scherer DTM Mustang
Fabio Scherer (HRT-Ford) beim Testtag der DTM in Oschersleben. - Haupt Racing Team

Nau.ch: Gibt es eine Rennstrecke im Kalender, auf die Du Dich besonders freust?

Scherer: Ich freue mich riesig darauf, wieder auf dem Norisring fahren zu dürfen! Zandvoort und der Red-Bull-Ring sind auch immer cool. Und für mich ist auch der Hockenheimring immer ein Riesen-Highlight. Das ist für mich fast ein Heimrennen, weil so viele Schweizer dort sind – das ist sensationell.

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