Ferrari: Kann Charles Leclerc die Durststrecke endlich beenden?
Seit 16 Jahren wartet Ferrari auf den Weltmeistertitel in der Formel 1. Charles Leclerc gilt den Tifosi als der Auserwählte – aber wird er dem Ruf auch gerecht?
Das Wichtigste in Kürze
- Charles Leclerc verlängert seinen Vertrag bei Ferrari um mehrere Jahre.
- Die Botschaft ist klar: Der Monegasse will endlich Weltmeister werden.
- Er hat das Potenzial dazu – aber gilt das auch für Ferrari? Ein Kommentar.
Lange wurde spekuliert, nun ist es offiziell: Ferrari baut langfristig auf Charles Leclerc und bindet den Monegassen für «mehrere Saisons» an Maranello. Der 26-Jährige erhält einen neuen Vertrag, der ihn wohl zum dritt-bestbezahlten Fahrer der Formel 1 macht.
Auf den ersten Blick kein Wunder, schliesslich ist Leclerc einer der absoluten Top-Piloten. Ex-Teambesitzer Eddie Jordan hält ihn gar für den einzigen Fahrer, der Max Verstappen in einem WM-Kampf herausfordern könnte.
Grosses Lob für einen Fahrer, der in sechs Jahren fünf Grand-Prix-Siege geholt hat. Bei seinen 23 Pole-Positions hiess der Sieger nur vier Mal Charles Leclerc. Ganze elf Mal gewann dafür Verstappen, wenn Leclerc als Erster startete ...
Kann der «Auserwählte» Ferrari erlösen?
Es besteht kein Zweifel daran, dass Leclerc zu den ganz grossen Talenten in der Königsklasse gehört. Sein Spitzname «Il Predestinato» – zu Deutsch «der Auserwählte» – kommt nicht von ungefähr. Leclerc war schon zu Formel-3-Zeiten als künftiger Ferrari-Star vorherbestimmt.
Dass Leclerc im Cockpit von Mercedes oder Red Bull längst mehrfacher Weltmeister wäre, steht wohl ausser Frage. Doch mit Ferrari will es einfach nicht klappen. Das liegt nicht nur an den zu häufigen Fehlern von Leclerc, sondern auch an der Schwäche der Scuderia selbst.
Denn im Entwicklungsrennen wird Maranello Jahr für Jahr von der Konkurrenz übertölpelt. Nicht nur bei Red Bull wird besser gearbeitet. Auch McLaren und Mercedes erweisen sich in Sachen Upgrades in den letzten Jahren treffsicherer.
Das lange Warten auf den Weltmeistertitel
Wenn Leclerc endlich den ersehnten WM-Titel gewinnen soll, muss Ferrari die Trendwende schaffen. Und das muss möglichst noch vor 2026 gelingen. Die Geschichte zeigt: Bei grossen Regel-Revolutionen war Ferrari zuletzt oft im Hintertreffen – etwa 2014 oder 2009.
So wartet Leclerc – wie die Millionen Tifosi rund um die Welt – seit 16 Jahren auf einen Ferrari-Weltmeistertitel. Klappt es in den nächsten fünf Saisons nicht, dann stellt die Scuderia ihren Negativ-Rekord ein. Den beendete einst erst Michael Schumacher ...