Ferrari: Sebastian Vettel vom Rauswurf völlig überrascht
Im Mai verkündete Ferrari die Trennung von Sebastian Vettel als «gemeinsame Entscheidung». Nun widerspricht der vierfache Weltmeister dieser Darstellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Sebastian Vettel hat der bisherigen Darstellung seines Ferrari-Abschieds widersprochen.
- Es habe gar nie ein Angebot für eine Vertragsverlängerung gegeben, so Vettel.
- Der vierfache Weltmeister feiert am Freitag vor dem Saisonstart seinen 33. Geburtstag.
Man habe sich gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit nicht zu verlängern. Deshalb werde der auslaufende Vertrag von Sebastian Vettel bei Ferrari nicht verlängert. So erklärte die Scuderia vor knapp zwei Monaten das Ende der Ära Vettel in Maranello. Da klang noch alles nach einer einvernehmlichen Trennung nach zuletzt schwierigen Zeiten.
Kurz vor dem Saisonstart in Österreich widerspricht der Deutsche dieser Darstellung nun ganz offen. Das Ende seiner Ferrari-Laufbahn sei für ihn völlig überraschend gekommen, so Vettel. «Wir hatten nie eine Diskussion, es gab nie ein Angebot.» Dementsprechend habe es auch keinen Knackpunkt bei den Verhandlungen gegeben – weil keine Verhandlungen stattfanden.
Die Zukunft des seit Freitag 33-Jährigen in der Formel 1 ist derzeit noch völlig offen. «Im Moment führe ich nicht wirklich Gespräche», so der Deutsche. «Ich möchte sichergehen, dass ich die richtige Entscheidung für mich und für meine Zukunft treffe. Ich habe in diesem Sport schon viel erreicht und bin motiviert, noch mehr zu schaffen.»
Anruf von Ferrari «ein Schock»
Eine Option, mit der sich der vierfache Weltmeister befasst, ist Mercedes – das bestätigt Vettel im RTL-Interview. «Das wäre eine Option, aber ich weiss nicht, was die Pläne seitens Mercedes sind», so Vettel. «Der Mercedes ist das beste Auto im Feld. Er ist für jeden von uns Fahrern eine Garantie, dass er um die WM mitfahren kann», sagte Vettel.
Sein Karriereende sei eine realistische Variante – aber er wolle den Rücktritt nicht voreilig verkünden. «Wenn du sagst, du machst die Türe zu, dann solltest du sie zumachen und nicht erwarten, sie wieder zu öffnen. Du musst dir der Entscheidung bewusst sein, wenn du sie triffst. Deshalb mache ich das nicht voreilig.»
Der Anruf von Teamchef Mattia Binotto «war in erster Linie ein Schock und kam überraschend», sagte der Heppenheimer. Er wolle die gemeinsame Zeit mit Ferrari aber nun ordentlich beenden. «Nachtreten ist nicht meine Art und auch nicht mein Ziel», versicherte der viermalige Weltmeister.