Formel 1: Fragezeichen bei Red Bull über Mercedes-Leistung
Beim Türkei-GP der Formel 1 glänzt Mercedes einmal mehr mit enormer Motorleistung. Bei Red Bull hegt man langsam Zweifel, ob alles mit rechten Dingen zugeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Red Bull Racing hegt langsam Zweifel an der Legalität des Mercedes-Motors.
- Beim Türkei-GP war der Leistungs-Vorteil der Silberpfeile besonders deutlich.
- Auch bei der FIA hat Red Bull bereits um Klarstellung gebeten.
Seit dem Silverstone-GP hat man bei Red Bull ein Auge auf der Motorleistung von Mercedes. Beim Türkei-GP der Formel 1 wird einmal mehr deutlich, warum: Auf den Geraden sind die Silberpfeile teilweise furchteinflössend viel schneller.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko äusserte sich nach dem Türkei-GP skeptisch. «Wir müssen uns etwas einfallen lassen, weil Mercedes auf den Geraden so schnell ist», meint der Österreicher beim «ORF».
«Sie sind fast 15 km/h schneller – als würden sie mit DRS fahren», so Marko. Flachgestellt waren die Mercedes-Heckflügel in der Türkei im Regen aber nicht, es muss also am Motor liegen. «Es ist schon seit Silverstone so, und die Lücke wird nur noch grösser.»
Wieder ein Motor-Trick in der Formel 1?
Der Leistungs-Vorteil sorgt bei Red Bull mittlerweile für Stirnrunzeln. «Wir wissen nicht, woher diese Motoren-Überlegenheit kommt – und was wir dagegen machen sollen. Wir müssen unser Chassis noch weiter optimieren, um das ein wenig auszugleichen.»
Allerdings soll Red Bull auch bei den Regelhütern der Formel 1 vorstellig geworden sein. Seit dem Silverstone-GP überwacht man Mercedes vor allem in der Beschleunigungsphase mithilfe von GPS-Daten. Dabei meint man auch fündig geworden zu sein.
Demnach soll Mercedes beim Ladeluftkühler einen Trick gefunden haben, um aus dem Turbo bei niedriger Drehzahl mehr Leistung zu kitzeln. Nachgewiesen wurde den Silberpfeilen bisher allerdings nichts.