Red Bull: Teamchef Horner stichelt nach Japan-GP gegen McLaren
Max Verstappen beschert Red Bull beim Japan-GP den ersten Saisonsieg – trotz der McLaren-Übermacht. Teamchef Christian Horner stichelt ein wenig hinterher.

Das Wichtigste in Kürze
- Christian Horner stichelt nach dem Japan-Sieg von Max Verstappen gegen McLaren.
- Das ausgewogene Fahrer-Duo sieht der Red-Bull-Teamchef als Schwachpunkt.
- Weil beide Piloten um den Titel fahren, müsse McLaren Kompromisse eingehen.
Vor zwei Jahren noch war Red Bull die unantastbare Übermacht in der Formel 1. Mittlerweile ist davon nicht mehr viel übrig: Den Start in die Saison 2025 dominiert der amtierende Konstrukteurs-Weltmeister McLaren. Lando Norris und Oscar Piastri sitzen klar im schnellsten Auto und gewannen die ersten beiden Rennen.
Doch in Japan musste sich das Papaya-Duo erstmals geschlagen geben: Max Verstappen zauberte im Qualifying eine Fabel-Runde aus dem Hut. Im Rennen nutzte der vierfache Weltmeister dann Startplatz eins optimal aus. Er hielt die beiden McLaren über die gesamte Renndistanz hinter sich und bescherte Red Bull den ersten Saisonsieg.

Bei McLaren dürfte nach der ersten Niederlage des Jahres die Fehlersuche anlaufen. Mit zwei Autos im Kampf gegen Verstappen hätte man in Sachen Strategie mehr Aggression an den Tag legen können. Aber Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht die grösste Schwäche von McLaren genau in der ausgewogenen Fahrerpaarung.
Starkes McLaren-Duo gegen Red Bull ein Nachteil?
Denn gäbe es eine klare Nummer zwei im Team, hätte McLaren eine riskantere Boxen-Strategie versuchen können. Ohne Verkehr waren Norris und Piastri erheblich schneller als Verstappen im Red Bull. Hätte man einen der beiden früher an die Box geholt, wäre das eine mögliche Waffe gegen den Holländer gewesen.

«Der Undercut war ziemlich stark», spielt auch Horner auf diese mögliche Alternativ-Strategie an. «Aber an der Boxenmauer gibt es immer ein ‹hätte, sollte, würde›. Den Grossteil der harten Arbeit haben wir schon am Samstag erledigt. Ich glaube, 90 Prozent der Autos kamen in der Reihenfolge ins Ziel, in der sie gestartet sind.»
«Eines der besten Wochenenden von Max»
Die Gleichbehandlung der beiden Fahrer erwies sich für McLaren in Horners Augen als Stolperstein. «Ich glaube, ihr Problem ist, dass beide Fahrer um den WM-Titel kämpfen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sie darauf gesetzt haben, die beiden frei fahren zu lassen. Damit gehen unvermeidlicherweise auch Kompromisse einher», meint Horner.

So entschied sich McLaren für den konventionellen Zugang – und für die Plätze zwei und drei. Dass Red Bull am Ende die Nase vorne hatte, lag für Horner vor allem an Max Verstappen selbst. «Er musste millimetergenau fahren, hat 53 Runden lang keinen Fehler gemacht. Ich denke, das war eines der besten Wochenenden von Max.»