Formel 1: Mazepin erwägt nach Haas-Rauswurf Klage
Wegen der Ukraine-Invasion trennt sich Haas von Fahrer Nikita Mazepin. Der bezahlte viel Geld für das Cockpit in der Formel 1 – und will es nun zurückfordern.
Das Wichtigste in Kürze
- Nikita Mazepin hat sein Cockpit bei Haas in der Formel 1 verloren.
- Wegen des Ukraine-Krieges trennte sich das US-Team von Sponsor Uralkali.
- Der bezahlte auch für Mazepins Cockpit – der nun mit einer Klage droht.
Auf Fragen zu Verbindungen zwischen seinem Vater und Russlands Präsident Wladimir Putin weicht Nikita Mazepin aus. Noch vor vier Tagen war der Moskauer der Stallrivale von Mick Schumacher beim US-Team Haas in der Formel 1.
Jetzt ist der 23-Jährige seinen Job in der Formel 1 los. Bei einer Pressekonferenz in Moskau schiesst der Russe nun scharf gegen sein Ex-Team. «Gibt es im Sport überhaupt keinen Platz für Neutralität?», will Mazepin wissen.
Rückkehr zu Haas in die Formel 1 ausgeschlossen
Zum Ukraine-Krieg positioniert sich Mazepin am Tag vor dem Start der Testfahrten in Bahrain nicht. Diese Meinung entzieht er dem öffentlichen Raum. Stattdessen behält er sich rechtliche Schritte gegen seinen Rauswurf vor.
«Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten», befindet Mazepin irgendwo in Moskau hinter einem schwarzen Schreibtisch sitzend. Zugleich stellt er klar: «Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will.»
Dieser Ort ist Haas – und eine Rückkehr ohnehin ausgeschlossen. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Rennstall am Samstag den Vertrag mit Mazepin als zweitem Fahrer beendet.
Ausserdem trennte sich das Team vom russischen Titelsponsor Uralkali. Beim Bergbauunternehmen ist Mazepins Vater Dmitri Miteigentümer. Ihm werden enge Verbindungen zu Putin nachgesagt.
«Was den gegenwärtigen Konflikt betrifft, habe ich meine Ansichten und meinen Standpunkt in meiner Erklärung dargelegt», meint Nikita Mazepin. Tatsächlich hat er es nicht getan. Vielmehr findet er, dass sein Rauswurf «nicht fair» sei. «Es gab keinen rechtlichen Grund, der das Team dazu befähigt hätte, meinen Vertrag aufzulösen.»
Sponsor will Geld zurück
Mazepin will «das Kapitel in aller Klarheit schliessen und das nächste mit Hoffnung beginnen.» Vorher steht aber seine angedrohte Klage im Raum. Und auch Uralkali ist von der «einseitigen» Beendigung des Sponsorings keineswegs erfreut.
Das Unternehmen fordert die «sofortige Rückerstattung der von Haas erhaltenen Beträge» für diese Saison. Das Unternehmen will nach eigener Aussage «seine Interessen im Rahmen der geltenden rechtlichen Verfahren» schützen.
Die Rückerstattung soll in eine gemeinsame Stiftung mit Nikita Mazepin einfliessen. «We Compete As One» will Athleten unterstützen, die aus politischen Gründen, «die ausserhalb ihrer Kontrolle liegen», von Spitzenwettbewerben ausgeschlossen sind.
«Unsere Tür steht jedem offen», sagte Mazepin und kündigte sein erstes Hilfsprojekt an: die russischen Sportlerinnen und Sportler, die nicht an den Winter-Paralympics in Peking teilnehmen durften.