Formel 1: Die Teams und Fahrer der Saison 2024
Zwanzig Fahrer, verteilt auf zehn Teams, stehen in der Saison 2024 in der Startaufstellung der Formel 1. Das Fahrerfeld der Königsklasse im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwanzig Fahrer nehmen die Formel-1-Saison 2024 in Angriff.
- Im Vergleich zur Vorsaison gibt es keine Veränderungen im Starterfeld.
- Alle zehn Teams setzen auf die gleichen Fahrerpaarungen wie im Vorjahr.
In der Formel 1 gehen in der Saison 2024 insgesamt zwanzig Fahrer an den Start. Verteilt sind die Piloten auf zehn Teams zu je zwei Fahrern. Fahrerwechsel sind zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Saison gestattet. Allerdings darf ein Team – sofern keine besonderen Umstände vorliegen – nur vier Fahrer pro Jahr einsetzen.
Red Bull Racing
Angeführt von Titelverteidiger Max Verstappen legte Red Bull im Vorjahr eine historische Saison hin: 21 von 22 Grands Prix gewannen Verstappen und sein Teamkollege Sergio Perez. Der Holländer fuhr mit einem Rekord von 19 Grand-Prix-Siegen souverän zum dritten WM-Titel, Perez wurde Vizeweltmeister. Logisch, dass Red Bull sich damit auch den Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Formel 1 sicherte.
Max Verstappen geht zum dritten Mal in Folge als amtierender Weltmeister in die neue Saison. Erneut ist der Titelverteidiger der grosse Favorit, denn das Reglement bleibt konstant. Die 19 Siege aus dem Vorjahr sind aber wohl kaum zu übertreffen.
Sergio Perez soll wie im Vorjahr Rückendeckung für seinen Weltmeister-Teamkollegen liefern. Das machte Perez 2023 stark: Wenn Verstappen schwächelte, war der Mexikaner zur Stelle. Zwei Siege und seine erste Pole Position sowie WM-Rang drei waren der Lohn.
Scuderia Ferrari
Ferrari musste sich in der Konstrukteurs-WM im Vorjahr knapp gegen Mercedes geschlagen geben. Trotzdem geht die Scuderia als erster Verfolger von Red Bull in die neue Saison der Formel 1. Angeführt von Teamchef Frederic Vasseur hat sich Ferrari in den letzten Monaten neu ausgerichtet. Das soll 2024 endlich Früchte tragen.
Charles Leclerc war 2022 noch erster Verstappen-Jäger, doch 2023 kam der Monegasse nur langsam auf Touren. Sechs Podestplätze waren für die Ansprüche des Ferrari-Starpiloten eigentlich zu wenig. Geht es 2024 wieder aufwärts?
Carlos Sainz weiss schon vor dem Saisonbeginn, dass er sein Cockpit am Saisonende verlieren wird. Der Spanier bescherte Ferrari im Vorjahr den einzigen Sieg in Singapur. Seine Aufgabe für 2024: Sich für ein Top-Cockpit andernorts bewerben.
Mercedes
Mercedes steckt, das gilt trotz WM-Rang zwei, ein bisschen in der Krise: Die Silberpfeile mussten nach zwei verkorksten Jahren ihr Konzept im Winter komplett umstellen. Der W15 orientiert sich stärker an der Konkurrenz als seine beiden Ground-Effect-Vorgänger. Zugleich bahnt sich aber mit dem Abgang von Lewis Hamilton ein Umbruch in Brackley an.
Lewis Hamilton geht auf Abschiedstournee von Mercedes: Der siebenfache Weltmeister wird die Silberpfeile am Saisonende verlassen und zu Ferrari wechseln. Liegt in seiner letzten Mercedes-Saison nochmals ein Angriff auf den WM-Titel in Reichweite?
George Russell erlebte 2023 eine enttäuschende Saison, war in der WM am Ende nur Achter, während Hamilton Dritter wurde. Allerdings fand der Brite zum Saisonende besser in die Spur – diesen Schwung will er mitnehmen.
Alpine
Das französische «Nationalteam» Alpine erlebt eine bittere Abwärtsspirale. Im Vorjahr reichte es nur zu WM-Rang sechs, und 2024 droht ein noch tieferer Fall. Der neue A524 rollt schon mit reichlich Sorgen aus der Box – zu schwer, zu wenig Abtrieb, zu schlechte Balance. Sogar Verkaufsgerüchte ranken sich um das Renault-Team.
Esteban Ocon verlor im Vorjahr nur um vier Punkte das interne Duell gegen seinen Teamkollegen. Allerdings wird sich der 27-Jährige langsam Gedanken über seine Zukunft machen. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus, und zahlreiche Cockpits werden frei.
Pierre Gasly ist in einer ganz ähnlichen Situation wie Ocon. Auch sein Vertrag bei Alpine läuft aus, seine Zukunft ist unklar. Eigentlich ist der 28-Jährige besser, als es WM-Rang elf im Vorjahr vermuten lässt. Aber das Auto hält ihn und seinen Teamkollegen zurück.
McLaren
Es war nur der vierte WM-Rang, der für McLaren im Vorjahr herausschaute – aber die Formkurve zeigt deutlich nach oben: Sieben Podestplätze holte alleine Lando Norris, und auch Rookie Oscar Piastri stand zweimal auf dem Treppchen. Viel trennt den britischen Traditionsrennstall nicht mehr davon, regelmässig um Siege zu kämpfen.
Lando Norris gilt vielen als zukünftiger Weltmeister, beisst sich aber bislang am ersten GP-Sieg die Zähne aus. Der Brite zählt zu den schnellsten Piloten im Starterfeld und reift zunehmend zum Top-Fahrer. Klappt es 2024 mit dem ersten Sieg?
Oscar Piastri liess sich 2023 nicht anmerken, dass er seine Rookie-Saison in der Formel 1 bestritt. Spätestens mit dem Sprint-Sieg in Katar ist der Australier voll und ganz in der Königsklasse angekommen. 2024 geht es darum, konstant auf Norris-Niveau zu sein.
Stake F1 Team Kick Sauber
Kaum ein Rennstall der Formel 1 hat sich über den Winter so drastisch verändert wie Sauber – zumindest optisch. Weg ist das klassische Rot von Alfa Romeo, stattdessen kommt der neue Renner in Schwarz und Neongrün daher. Für Lacher sorgte aber der umständliche Team-Name, in dem die zwei Hauptsponsoren Kick und Stake vorkommen...
Valtteri Bottas fährt 2024 um seine Zukunft in der Formel 1 und seine Chance auf ein Audi-Cockpit ab 2026. Der Finne hatte seinen Teamkollegen im Vorjahr meist souverän im Griff. Ein echtes Bewerbungsschreiben für 2025 steht aber noch aus.
Zhou Guanyu konnte auf seine solide Debüt-Saison keine nennenswerte Steigerung folgen lassen. Der Chinese leistete sich zwar keine massiven Patzer, aber auch die ganz grossen Highlights waren selten. Drei neunte Plätze waren das Saison-Highlight.
Aston Martin
Was für eine erste Saisonhälfte, die Aston Martin mit Neuzugang Fernando Alonso erlebte! Der Spanier holte auf dem Weg zu WM-Rang vier insgesamt acht Podestplätze, aber sechs davon in den ersten acht Rennen. Danach brach Aston Martin ein wenig ein, verrannte sich auch bei der Aerodynamik-Entwicklung. Gelingt 2024 die Kurs-Korrektur?
Fernando Alonso lieferte im Vorjahr den Beweis, dass er auch mit 42 Jahren noch zu den Top-Piloten gehört. Mit dem ersehnten 33. Grand-Prix-Sieg klappte es aber auch wegen der Red-Bull-Dominanz nicht. Für 2024 dämpfte der Spanier die Erwartungen aber bereits.
Lance Stroll geniesst den Luxus, nicht um seine Karriere zittern zu müssen: Der Vater des Kanadiers ist sein Teambesitzer, sein Cockpit also leistungsunabhängig gesichert. Zum Glück für ihn – denn 2023 sammelte Stroll nur ein Drittel der Punkte seines Teamkollegen ...
Haas F1
Der US-amerikanische Rennstall Haas stürzte im Vorjahr wieder an das Ende des Feldes ab, magere 12 Punkte holte man. Schon frühzeitig legte man deshalb wieder den Fokus auf das Auto für 2024. Das Saisonziel in der Formel 1 lautet wie schon in den vergangenen Jahren: Irgendwie den letzten Platz vermeiden.
Kevin Magnussen fährt 2024 um seine Zukunft in der Königsklasse, sein Vertrag bei Haas läuft aus. Der Däne stand im Vorjahr im Schatten von Rückkehrer Nico Hülkenberg und holte nur drei magere Pünktchen. Ohne Steigerung droht am Saisonende das Karriereende.
Nico Hülkenberg lieferte im Vorjahr den Beweis, dass er seinen Platz in der Formel 1 verdient hat. Allerdings wird der Deutsche im Sommer 37 Jahre alt und zählt damit zu den Veteranen der Königsklasse. Zudem läuft sein Vertrag am Ende der Saison aus.
Visa CashApp RB
Der Name AlphaTauri verschwindet aus der Formel 1, das Ex-Toro-Rosso-Team heisst 2024 nun Visa CashApp RB. Auch hinter den Kulissen ändert sich einiges: Das Team rückt näher an das Schwesterteam Red Bull heran und kauft 2024 deutlich mehr Teile vom Weltmeister-Rennstall ein. So soll in der Formel 1 ein Schritt nach vorne gelingen.
Yuki Tsunoda will sich 2024 für höhere Aufgaben empfehlen – entweder bei Red Bull oder anderswo. Der Japaner ist in der Formel 1 mittlerweile zum verlässlichen Punktefahrer gereift, wenn das Auto ein solches Resultat hergibt.
Daniel Ricciardo ersetzte im Vorjahr zur Saisonmitte bereits Nyck de Vries und lieferte eine starke zweite Saisonhälfte ab. Für 2024 ist das Ziel des Australiers klar: Sich für das Cockpit von Sergio Perez bei Red Bull bewerben.
Williams
Der Traditionsrennstall aus dem englischen Grove macht unter Neo-Teamchef James Vowles kleine, aber beständige Schritte vorwärts. Die Lücke zu den Top-Teams ist gewaltig, aber im kompetitiven Mittelfeld ist vieles möglich. Zudem lockt Williams nach mageren Jahren auch endlich wieder Sponsoren an.
Alexander Albon hat sich bei Williams zum Team-Leader gemausert und auf das Radar der Konkurrenz gefahren. Der Thailänder will sich 2024 für ein Top-Cockpit empfehlen – aber auch ein Verbleib bei Williams ist nicht ausgeschlossen.
Logan Sargeant startet sein zweites Formel-1-Jahr unter Druck: Der US-Amerikaner konnte 2023 nur selten wirklich überzeugen, leistete sich zu viele Fehler. Klappt es 2024 nicht schon früh mit einer Steigerung, droht der Rauswurf mitten in der Saison.