Kimi Räikkönen: «In der Formel 1 passiert so viel Bullshit»
Im Dezember kehrte Kimi Räikkönen der Formel 1 den Rücken – aber nicht ohne eine kritische Spitze. Er werde die «unechte» Motorsport-Welt nicht vermissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel-1-Karriere von Kimi Räikkönen (42) endete im Dezember in Abu Dhabi.
- Der Weltmeister von 2007 trauert dem politischen Spiel in der Königsklasse nicht nach.
- In der Formel 1 passiere viel «Bullshit» hinter den Kulissen, so der Finne.
Kimi Räikkönen geniesst seit einigen Wochen das Leben als Motorsport-Rentner. Der 42-Jährige stand beim Abu-Dhabi-GP im Dezember zum letzten Mal in einer Formel-1-Startaufstellung. Die Zielflagge sah er nicht, ein Defekt beendete die Karriere vorzeitig.
Die Formel 1 wird ihren eigenbrötlerischen Weltmeister von 2007 vermissen: Räikkönen wirkte oft wie ein Relikt aus einer vergangenen Ära, als die Piloten noch nicht auf perfekte Interview-Auftritte getrimmt waren.
«Hier passiert so viel Bullshit»
Genau deswegen wird der Finne dem Sport zumindest allzu bald wohl keine Träne nachweinen. Das deutete er in einem Interview bei «Motorsport.com» an. «Es passiert hier so vieles, das für mich einfach keinen Sinn macht», so Räikkönen über die Formel 1.
«Hier passiert so viel Bullshit, wir alle wissen es, aber niemand sagt es», schimpft der 42-Jährige. «Sachen, die nicht passieren sollten. So vieles hier ist Fake – es tut gut, das hinter sich zu lassen.»
Darauf habe er sich bei seinem Rücktritt am meisten gefreut, so der Finne. «Es gibt einfach so viel mehr Bullshit als das, was die Leute von aussen sehen.» Dabei geht es ihm vor allem um den politischen Aspekt.
Kimi Räikkönen ärgert sich über Formel-1-Politik
«Das Geld hat die Dinge verändert, so wie in jedem Sport. Wenn mehr Geld reinkommt, dann kommt auch mehr Politik dazu», so Kimi Räikkönen. «Die Leute wollen Macht – es gäbe ein paar Leute hier, die sich in der echten Politik gut schlagen würden.»
Die Formel 1 habe schon vor Jahren den Kontakt zu ihrem Ursprung als Rennsport verloren. «Das ist schon seit vielen, vielen Jahren so», meint Räikkönen. «Die Leute fangen aber erst jetzt an, das zu begreifen.»