Max Verstappen: «Aktuell sind beide Titel unrealistisch»
Red Bull steckt in der Formel 1 im Formtief. Weltmeister Max Verstappen zittert sogar um seine Titelverteidigung – und übt scharfe Kritik an seinem Team.
Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen tobt nach dem Italien-GP über die Entwicklung bei Red Bull.
- Aus dem dominanten Auto des Vorjahres sei ein «unfahrbares Monster» geworden.
- Der Holländer fordert eine rasche Upgrade-Offensive von Red Bull.
Zumindest ein Trostpflaster gibt es für Max Verstappen nach seinem verkorksten Italien-GP: Sein erster WM-Verfolger Lando Norris kann den desaströsen Auftritt von Red Bull in Monza nicht nach Wunsch ausnützen. Einmal mehr lässt der Brite eine Pole-Position ungenutzt und muss sich mit Rang drei begnügen.
Weil der Holländer auf Rang sechs fährt, bleibt sein Vorsprung in der Gesamtwertung mit 62 Zählern ansehnlich. Allerdings musste man sich bei Red Bull in Monza eingestehen, dass man nur die vierte Kraft war. McLaren und Mercedes waren deutlich schneller, während Ferrari beim Heimspiel ein taktisches Meisterstück glückte.
Entsprechend gross ist der Frust beim WM-Leader, der seine Felle im Kampf um den Titel langsam davonschwimmen sieht. Seit sechs Rennen ist der Dominator der letzten Jahre mittlerweile sieglos. Eine längere «Durststrecke» musste Verstappen zuletzt 2020 mit elf sieglosen Rennen in Folge hinnehmen. Damals dominierte aber noch Lewis Hamilton.
«Im Moment sind beide Titel unrealistisch»
«Das ganze Wochenende war sehr schlecht», ärgert sich der Holländer nach dem Italien-GP. Der vergleichsweise geringe Punkteverlust auf Norris sei bestenfalls Schadensbegrenzung. «Aber so schaue ich nicht gerne auf die Meisterschaft», stellt Max Verstappen klar. Denn bei acht verbleibenden Rennen droht eine enge Entscheidung im WM-Fight.
Und dort sieht sich der dreifache Weltmeister mittlerweile im Nachteil. «Im Moment sind beide Titel unrealistisch», so Verstappen. «Das Auto ist unfahrbar, wir haben ein massives Balance-Problem. Und das nicht nur über eine Runde, sondern auch über die gesamte Renndistanz», erklärt er.
Max Verstappen fordert schnelle Lösungen
Eine Lösung könne er selbst nicht erfinden, so Verstappen. «Ich habe leider keinen Abschluss in Technik oder Aerodynamik. Dem Team habe ich alles an Feedback gegeben, was ich konnte», so der Holländer. «Jetzt ist es an der Zeit, dass das Team eine ganze Menge Änderungen ans Auto bringt.»
Verstehen kann der Red-Bull-Star den tiefen Fall seiner Mannschaft nicht. «Wir hatten letztes Jahr ein grossartiges Auto, und das haben wir in ein Monster verwandelt. Wir haben uns von einem dominanten Auto zu einem unfahrbaren Auto entwickelt. Und das in sechs bis acht Monaten», zeigt sich Max Verstappen fassungslos.