MotoGP: Lassen sich Unfälle wie das Dupasquier-Drama verhindern?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Italien,

Die MotoGP arbeitet unermüdlich an der Sicherheit der Piloten – trotzdem verliert Jason Dupasquier (†19) sein Leben. Eine grosse Schwachstelle bleibt bestehen.

Jason Dupasquier Moto3 MotoGP
Jason Dupasquier (†19) ist tot. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der tödliche Unfall von Jason Dupasquier (†19) schockiert die Motorsport-Welt.
  • Es ist der vierte tödliche Unfall in der MotoGP innerhalb von elf Jahren.
  • Der Hergang gleicht jenem bei den Unfällen von Marco Simoncelli und Shoya Tomizawa.

Die Motorsport-Welt trauert um das Schweizer Motorrad-Talent Jason Dupasquier (†19). Der Freiburger ist am Sonntag seinen schweren Verletzungen nach einem Unfall im Moto3-Qualifying in Mugello erlegen.

Dupasquier ist das vierte Todesopfer im Umfeld der Motorrad-WM in den letzten elf Jahren. Der Spanier Luis Salom war 2016 das bisher letzte Todesopfer gewesen. Davor waren Marco Simoncelli im Jahr 2011 und Shoya Tomizawa ein Jahr zuvor tödlich verunglückt.

Das Prekäre: Die Unfälle von Dupasqier, Simoncelli und Tomizawa weisen alle einen ähnlichen Hergang auf. Alle drei stürzten und wurden von nachfolgenden Piloten erfasst. Dabei zogen sie sich jeweils tödliche Verletzungen zu.

Im Gegensatz dazu kam Salom ums Leben, weil sein Motorrad nach dem Sturz auf ihn zurückprallte. Die MotoGP reagierte sofort, passte die Vorschriften für Auslaufzonen und Streckenbegrenzungen an.

Kopf und Nacken bleiben die Schwachstelle

Aber Unfälle wie jener von Dupasquier lassen sich nicht vermeiden – sie bleiben der grosse Schwachpunkt im Motorradsport. Vor allem in der Moto3, wo besonders dicht hinterhergefahren wird, ist Ausweichen fast unmöglich.

Moto3 Mugello MotoGP
In der Moto3 wird noch dichter hintereinander gefahren als in der MotoGP oder Moto2. - Keystone

Nach dem tödlichen Unfall von Simoncelli 2011 wurde intensiv über besseren Rücken- und Nackenschutz diskutiert. Das Problem: Die Bewegungsfreiheit der Fahrer würde durch verstärkten Schutz erheblich eingeschränkt.

Und das brächte wiederum neue Sicherheits-Risiken mit sich. Denn die Fahrer müssen sich mangels Rückspiegel regelmässig nach hinten umblicken, der Nacken muss also mobil bleiben. Auch bei der Kurvenfahrt braucht es Flexibilität.

Airbags in der MotoGP bereits Standard

Eine Option, die schon 2011 diskutiert wurde, sind Airbags. Diese gehören in der MotoGP seit einiger Zeit zur Standard-Ausrüstung. Allerdings schützen sie bisher nur den Rücken, nicht den bei Dupasquier betroffenen Kopf- und Nackenbereich.

Marc Marquez MotoGP
Marc Marquez (Repsol Honda) verlässt mit ausgelöstem Airbag nach einem Sturz beim Spanien-GP der MotoGP das Kiesbett. - MotoGP

Möglich wäre, dass die in die Anzüge verbauten Airbags künftig angepasst werden, um einen grösseren Bereich zu schützen. Vorerst gilt es aber wohl, die Ergebnisse der Unfall-Untersuchung abzuwarten.

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