MotoGP: Welche Optionen hat Yamaha-Star Vinales für 2022?
Am Montag wird offiziell: Yamaha und Maverick Vinales gehen am Ende der Saison getrennte Wege. Viele Optionen bleiben dem Spanier in der MotoGP aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Maverick Vinales (26) verlässt am Saisonende das Yamaha-MotoGP-Team.
- Der Spanier gilt als Kandidat bei Aprilia oder beim Ducati-Team von Valentino Rossi.
- Viele Optionen bleiben dem Moto3-Weltmeister von 2013 aber nicht.
Am Montag platzte in der MotoGP die Bombe: Maverick Vinales verlässt das Yamaha-Werksteam am Saisonende. Nach dem desaströsen Sachsenring-Wochenende verständigte man sich ein Jahr vor Vertragsende auf die Scheidung.
Damit bringt Vinales noch einmal Bewegung in den eigentlich schon gut sortierten Fahrermarkt der Motorrad-Königsklasse. Denn in den Werksteams waren mit Ausnahme von Aprilia bereits alle Plätze bezogen.
Das ändert sich jetzt schlagartig. Zum einen muss Yamaha einen Ersatz für den Ex-Moto3-Weltmeister auftreiben. Der dürfte Franco Morbidelli heissen – was das Petronas-Team mit zwei freien Motorrädern dastehen lässt. Die grosse Frage ist: Wo zieht es Vinales hin?
Option 1: Aprilia-Werksteam
Die wahrscheinlichste Antwort auf die Vinales-Frage lautet Aprilia. Das zweite Werksmotorrad neben Aleix Espargaro ist noch nicht besetzt. Lorenzo Savadori enttäuscht auf ganzer Linie und hat keine Chance auf einen neuen Vertrag.
Aber Vinales sieht sich bei Aprilia durchaus mit Konkurrenz konfrontiert – und die heisst Andrea Dovizioso. Der Ex-Vizeweltmeister hat mit der MotoGP trotz seiner Zwangspause in diesem Jahr noch nicht abgeschlossen.
Der Italiener bestreitet 2021 eine Reihe von Testtagen mit Aprilia, um das Team kennenzulernen. Ein Renncomeback ist aber bisher noch kein Thema, auch nicht als Wildcard. Womöglich findet sich «Dovi» schon mit der Rolle als Testfahrer ab.
Option 2: Kunden-Ducati
Wenn es bei Aprilia – aus welchen Gründen auch immer – nicht klappen sollte, bleibt eigentlich nur Ducati als Option. Im kommenden Jahr stellt die Marke aus Borgo Panigale acht Motorräder in der MotoGP.
Sechs davon sind besetzt – mit Jack Miller, Pecco Bagnaia, Johann Zarco, Jorge Martin, Fabio di Giannantonio und Enea Bastianini. Die letzten zwei verfügbaren Motorräder gibt es beim Team von Valentino Rossi, das 2022 debütiert.
Rossis Halbbruder Luca Marini, der eine solide Rookie-Saison in der Königsklasse bestreitet, gilt dort als gesetzt. Der zweite Platz wäre für Marco Bezzecchi gedacht, der bei VR46 in der Moto2 um die Spitzenplätze kämpft. Kommt Vinales, ist Bezzechi bei Aprilia ein Kandidat.
Option 3: Abschied aus der MotoGP
Aber vielleicht hat Vinales ja gar keine Lust mehr auf die Motorrad-Königsklasse? Mit 26 Jahren ist der Spanier noch etwas zu jung für den Rennfahrer-Ruhestand. Stattdessen könnte es ihn in die Superbike-Weltmeisterschaft ziehen.
Denn auch dort löst sein Yamaha-Abschied womöglich ein heiteres Stühlerutschen aus. Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu gilt als potenzieller Morbidelli-Nachfolger beim Petronas-Team. Und in der Superbike-WM wäre Vinales wohl einer der gefragtesten Piloten.