Niki Lauda ist tot: Formel-1-Experte Paul Gutjahr erinnert sich
Der frühere Schweizer Formel-1-Kommissar Paul Gutjahr blickt nach dem Tod von Niki Lauda zurück auf eine der prägendsten Figuren in der Geschichte der Formel 1.
Das Wichtigste in Kürze
- Formel-1-Legende Niki Lauda ist am Montag im Alter von 70 Jahren verstorben.
- Nau-Experte Paul Gutjahr erinnert sich an den «echten Racer» und «cleveren Geschäftsmann».
- Der Österreicher verstarb im Unispital in Zürich im Beisein seiner Familie.
Der Tod von Niki Lauda hat mich natürlich erschüttert, obwohl ich wusste, dass er in einem schlechten gesundheitlichen Zustand war. Er war nach seinem Unfall sowieso in einer fragilen gesundheitlichen Verfassung. Nun ist er höchstwahrscheinlich an den Spätfolgen dieses Unfalls gestorben.
Niki Lauda hinterlässt eine grosse Lücke. Es ist ein riesiger Verlust, auch wenn er schon lange nicht mehr gefahren ist. Er war immer da für den Formel 1-Sport, und ein sehr guter Gesprächspartner. Eine echte Persönlichkeit.
Ich erinnere mich gut an den GP der Schweiz 1982 in Dijon, den wir organisiert haben. Lauda fuhr damals auf das Podest. Nach dem Rennen hatte er es eilig und einen vollen Terminkalender. Aber als ich ihn gebeten habe, doch noch mit uns auf die Ehrenrunde zu kommen, war er sofort dabei.
Das Brimborium an der Formel 1 und die Party-Welt haben ihn nie begeistert. Er war ein echter «Racer», in erster Linie am «Racing», am Rennsport interessiert. Und natürlich am Business, Niki Lauda war ein cleverer und knallharter Geschäftsmann.
Und er stand auch am Ursprung des Erfolges von Mercedes, hat das Team wieder auf die Siegesstrasse geführt. Nach einer erfolglosen Zeit, hat Mercedes ihn an Bord geholt und er hat in seiner typischen Art alles umgekrempelt. Er hat zum Beispiel als erstes im Team alle grossen Limousinen gestrichen und damit eine neue Philosophie eingeführt.
Wir werden ihn alle sehr vermissen.