Rallye Dakar: Das gefährlichste Rennen auf der Welt?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Saudi-Arabien,

Ein tödlicher Unfall mit einem Zuschauer an der Rallye Dakar erschüttert die Motorsport-Welt. Die Extrem-Wüstenrallye gilt als härtestes Rennen der Welt.

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Ales Loprais trifft hinter einer Dünenkuppe einen Zuschauer, der dabei tödlich verletzt wird. - Instagram/@Ales_Loprais

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rallye Dakar forderte am Dienstag das 78. Todesopfer in ihrer Geschichte.
  • Ein Zuschauer (†69) wird hinter einer Düne von einem Truck erfasst und tödlich verletzt.
  • Ist die Rallye Dakar das gefährlichste Rennen auf der Welt?

Die Tragödie ereignet sich auf der neunten Etappe der Rallye Dakar: Auf der Schleife zwischen Riyadh und Haradh steht der Italiener Livio S. hinter einer Düne und wird vom Truck von Ales Loprais erfasst. Für den 69-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät.

Ist die Rallye Dakar zu gefährlich?

Der tragische Unfall schockt die Motorsport-Welt – doch die Extrem-Rallye durch die Wüste geht ungebremst weiter. Einzig Unglücks-Pilot Loprais – bis zur Tragödie Gesamtführender in der Truck-Wertung – steigt aus der Dünen-Hatz aus.

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Ales Loprais nimmt zum tödlichen Unfall auf der neunten Etappe der Rallye Dakar Stellung. - Instagram/@rallyraidspirit

Es ist nach offiziellen Aufzeichnungen der 78. Todesfall im Rahmen der Dakar. 32 Teilnehmer kamen ums Leben, zudem 46 Zuschauer und Unbeteiligte. Bei 45 Austragungen seit der ersten Rallye im Jahr 1978 sterben im Schnitt also pro Dakar-Rallye zwei Menschen.

Was macht die Rallye Dakar so gefährlich?

Die grosse Mehrheit der tödlich verunglückten Teilnehmer waren Motorrad-Piloten. 22 der 32 Todesopfer unter Rallye-Startern verunglückten mit dem Motorrad. Häufig sind es Kopfverletzungen nach Stürzen auf Felsen, die ihnen zum Verhängnis werden.

Rallye Dakar Matthias Walkner
Motorrad-Pilot Matthias Walkner (Red Bull KTM) an der Rallye Dakar 2023. - Red Bull Content Pool

Hinzu kommt, dass die Rallye durch lebensfeindliche Gebiete führt. Ein tragisches Beispiel ist Pascal Terry, der 2009 in Argentinien verstarb: Ihm war der Treibstoff an seiner Yamaha ausgegangen. Die Suchaktion verzögerte sich – nach drei Tagen wurde er tot aufgefunden.

Eine weitere häufige Todesursache sind Verkehrsunfälle abseits der Wertungsprüfungen: Ob in Afrika, Südamerika oder Saudi-Arabien – oft kommt es zu Kollisionen zwischen Teilnehmern und Einheimischen. 2022 kam der Mechaniker Quentin Lavallée so ums Leben.

Ist die Dakar das gefährlichste Rennen der Welt?

Trotz der zahlreichen tödlichen Unfälle hat sich die Sicherheit bei der Dakar zuletzt erheblich verbessert. In den Anfangsjahren in den 1980ern gab es kaum eine Rallye ohne Todesopfer. Seit der Jahrtausendwende sank die Zahl hingegen deutlich.

Das schlimmste Jahr in der Geschichte der Rallye Dakar war 1986 mit sieben Todesopfern. Neben zwei Teilnehmern kamen fünf Personen bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben. Unter ihnen war auch Dakar-Erfinder Thierry Sabine.

Thierry Sabine Rallye Dakar
Thierry Sabine, Erfinder der Rallye Dakar, kam 1986 bei einem Helikopter-Absturz im Rahmen der Rallye ums Leben. - Dakar.com

Das gefährlichste Rennen der Welt ist die Dakar aber bei weitem nicht: Beim Motorrad-Klassiker auf der Isle of Man sterben im Schnitt drei Menschen pro Jahr. Alleine 2022 gab es sechs Todesopfer zu beklagen, seit der Erstaustragung 1907 sind es 280 Tote.

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