Sorgenfalten bei Ferrari vor dem Formel-1-Saisonstart

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Italien,

Knapp ein Monat trennt die Formel 1 noch vom Saisonstart in Österreich. Bei Ferrari herrscht wenig Optimismus – während Erzrivale Mercedes schon testet.

Sebastian Vettel Ferrari Lucilla
Sebastian Vettel am Steuer des Ferrari SF1000 bei den Vorsaison-Testfahrten der Formel 1 in Barcelona. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ferrari wird beim F1-Saisonstart in Österreich ohne grosse Neuerungen an den Start gehen.
  • Aufgrund des Lockdowns verloren die Italiener wertvolle Entwicklungszeit.
  • Unterdessen absolviert Mercedes am Dienstag schon die ersten Testfahrten.

Nur noch knapp ein Monat verbleibt den Formel-1-Teams zur Vorbereitung auf den Saisonstart in Österreich. Vor allem in Italien sorgt das derzeit kaum für Vorfreude. «Das Auto wird das Gleiche sein wie jenes, das wir nach Australien gebracht haben», sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.

Das sind schlechte Neuigkeiten für Ferrari und die Fans der Scuderia. Denn bei den Vorsaisontestfahrten war die «Rote Göttin» nicht auf Augenhöhe mit Mercedes und Red Bull. Und zwischen Barcelona und Australien waren auch ohne die Corona-Krise keine grossen Entwicklungsschritte erwartet worden.

Kann Ferrari in dieser Saison um den Titel kämpfen?

Vier Monate später steht Ferrari immer noch mit denselben Problemen da wie schon im Februar. Das neue Auto, der SF1000, war bei den Testfahrten kein Kandidat für die vordersten Plätze. «Die Wintertests waren nicht zufriedenstellend», gesteht Binotto gegenüber «La Stampa».

Der neue Ferrari krankt am Getriebe

Aber Patentlösungen für die Sorgen des neuen Ferrari-Renners hat der in Lausanne geborene Italiener keine parat. Auch, wenn das Hauptproblem noch vor dem totalen Lockdown in Maranello identifiziert worden sein soll. Das Getriebe verursacht Vibrationen im Fahrzeug, die zu zahlreichen weiteren Problemen führen.

Die Sorge in Italien ist gross, denn die Autos werden 2021 weitgehend identisch mit den aktuellen Modellen sein. Wenn der SF1000 tatsächlich eine solche Fehlkonstruktion ist wie befürchtet, verliert Ferrari zwei Jahre. Dann wäre nicht vor 2022 mit einem erneuten Angriff auf den WM-Titel zu rechnen.

Leclerc Ferrari Formel 1
Charles Leclerc am Steuer des Ferrari SF1000 bei den Testfahrten der Formel 1 in Barcelona. - keystone

Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Laut «newsf1» hat sich der SF1000 zumindest in den Simulationen etwas verbessert. In Österreich wird die – schon vor der Corona-Pause geplante – zweite Motor-Ausbaustufe eingesetzt. Das soll rund 20 zusätzliche PS bringen. Auch einige Aerodynamik-Verbesserungen werden auf dem Red-Bull-Ring zum Einsatz gebracht.

Mercedes testet, Ferrari wird nachziehen

Vor dem Auftakt in Österreich wird die Scuderia voraussichtlich noch einige Testfahrten absolvieren. Zum Einsatz kommen darf dabei kein aktuelles oder Vorjahresauto. Deshalb werden Charles Leclerc und Sebastian Vettel wohl am Steuer des SF71H aus dem Jahr 2018 sitzen. Mit Fiorano verfügt die Scuderia über eine hauseigene Teststrecke.

Ferrari Fiorano Felipe Massa
Felipe Massa testet den Ferrari F150° Italia auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano (Januar 2011). - Keystone

Einen ähnlichen Weg beschreitet unterdessen auch Erzrivale Mercedes. Die Serienweltmeister testen am Dienstag und Mittwoch mit einem Mercedes W09 in Silverstone. Dabei geht es vor allem um das Auffrischen von Automatismen, etwa beim Boxenstopp.

Formel 1 Schweiz 1951
Das Ende der längsten Formel-1-Pause der Geschichte: Der GP der Schweiz 1951 beendet ein 266-tägiges Warten nach dem Italien-GP 1950. - Keystone

Aktuell erlebt die Formel 1 die drittlängste Pause zwischen zwei Rennen in ihrer 70-jährigen Geschichte. Zwischen dem Abu-Dhabi-GP 2019 und dem Saisonauftakt in Österreich liegen 217 Tage. Länger dauerte es nur zweimal: Zwischen dem US-Grand-Prix 1961 und dem Holland-GP 1962 vergingen 224 Tage. Und zwischen dem Italien-GP 1950, in der ersten F1-Saison, und dem Saisonauftakt 1951 in der Schweiz lagen sogar 266 Tage.

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