Dopingfall bei Olympia: Russischer Curler Kruschelnizki verzichtet auf Anhörung
Nächste Wendung im russischen Dopingfall bei Olympia: Der überführte Curler Alexander Kruschelnizki hält eine Anhörung vor den Sportrichtern für nutzlos. Ein Schuldeingeständnis gibt es aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexander Kruschelnizki will keine Anhörung vor den Sportrichtern.
- Der Russe war der Einnahme der verbotenen Substanz Meldonium überführt worden.
Der russische Olympia-Dopingsünder Alexander Kruschelnizki (25) verzichtet auf eine Anhörung vor den Sportrichtern, beschwört aber weiter seine Unschuld. Wenige Stunden vor der für Donnerstag angesetzten Verhandlung des Internationalen Sportgerichts CAS bei den Winterspielen in Pyeongchang liess der Curling-Bronzemedaillengewinner mitteilen: «Nachdem ich die Vor- und Nachteile abgewogen habe, habe ich entschieden, meinen Fall vor dem CAS zurückzuziehen.» Der Russe war der Einnahme der verbotenen Substanz Meldonium überführt worden.
Der Fall birgt besondere Brisanz, da Russlands Olympisches Komitee wegen des Skandals um systematischen Dopingbetrug bei den Heimspielen in Sotschi 2014 derzeit suspendiert ist. Die russischen Sportler dürfen nur unter neutraler Flagge bei den Spielen in Südkorea starten. Am Samstag will die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees entscheiden, ob die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden.
Mögliche Sperre durch CAS
Die Causa Kruschelnizki dürfte dabei eine gewichtige Rolle spielen. Zu den vorab festgelegten Verhaltensregeln für die «Olympischen Athleten aus Russland» gehört auch die Einhaltung der Anti-Doping-Regeln. «Ich habe niemals die Regeln des Sports gebrochen oder Doping genutzt», sagte Kruschelnizki.
«Wir haben die Bronzemedaille durch harte Arbeit und dauerhaftes Training gewonnen.»
Zwar räumte er ein, dass ihm ein formeller Dopingverstoss nachgewiesen worden sei. Doch schon vorher hatten er und russische Funktionäre Spekulationen in Umlauf gebracht, ihm sei das verbotene Mittel in ein Getränk gemischt worden.
Kruschelnizki versicherte: «Ich bin bereit, mich dem Urteil zu stellen, das normalerweise in diesen Fällen gefällt wird.» Zu erwarten ist eine längere Sperre durch den CAS. «Ich glaube, dass die Anhörung nutzlos unter den derzeitigen Regeln wäre», sagte der Curler.