Eritreer Biniam Girmay triumphiert bei der Classique Gent-Wevelgem
Damit hat keiner gerechnet: Der Eritreer Biniam Girmay (21) gewinnt sensationell den Rad-Klassiker Gent-Wevelgem.
Das Wichtigste in Kürze
- Biniam Girmay gewinnt Gent-Wevelgem vor Christophe Laporte und Belgier Dries van Gestel.
- Der 21-jährige Eritreer sorgt damit für eine grosse Rad-Überraschung.
- Bester Schweizer wird Stefan Küng auf Rang 36.
Riesen-Sensation im Radsport: Biniam Girmay aus Eritrea gewinnt als erster Afrikaner den Klassiker Gent-Wevelgem. Und stiehlt allen Stars um Wout van Aert die Show.
Der 21-Jährige holte sich nach 248,8 Kilometern den Sieg im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe. Er gewinnt vor dem Franzosen Christophe Laporte und dem Belgier Dries van Gestel.
Biniam Girmay überraschte auch sich selber. «Nie und nimmer» hätte er diesen Rennausgang für möglich gehalten. Erst am Freitagabend wurde er für die Flandern-Classique nachgemeldet.
Biniam Girmay: «Das ist unglaublich!»
Beim dritten Aufstieg auf dem Kemmelberg fühlte er sich nicht mehr gut. Doch dann erwischte er die richtige Fluchtgruppe. Und im Finish wurden seine Kräfte und sein Selbstvertrauen immer grösser. Den Schlussspurt zog Girmay eigentlich zu früh an. Aber nichts und niemand konnte den Mann aus Eritrea auf seiner Mission stoppen.
«Das ist unglaublich», kommentierte Girmay seinen Coup. Er erwartet, dass dieser Classique-Sieg für ihn, aber auch für viele andere afrikanische Radprofis, einiges bewirken wird. «Es wird sich viel ändern. Ich sehe für afrikanische Radprofis eine rosige Zukunft.»
Eritreer überrascht bereits an der U23-WM
Girmay schrieb im vergangenen Jahr bereits an den Weltmeisterschaften Geschichte, als er im U23-Rennen zur Silbermedaille fuhr. Der Eritreer kam über das Entwicklungs- und Förderungsprogramm des Weltverbandes UCI in den Profiradsport.
Seit Mitte des letzten Jahres fährt er in der WorldTour für das belgische Team Intermarché. Vor dem Sieg bei Gent-Wevelgem siegte Girmay bereits auf Mallorca beim Rennen in Alcudia.
Und er überzeugte bei Mailand-Sanremo (Platz 10) und dem E3-Preis (Platz 5). Nächste Woche an der Flandern-Rundfahrt wird Girmay nicht starten. Ausser das Intermarché-Team ändert die Pläne erneut.
Die Schweizer Profis wurden im Finish ebenso überrascht wie der grosse Favorit Wout van Aert. So blieben den Schweizern am Ende die Plätze 36 (Küng) und 44 (Jacobs).