Jaksche zu Doping im Radsport: «Hat sich nicht verändert»
Der geständige Dopingsünder und Ex-Profi Jörg Jaksche hat erneut seine Zweifel an einem sauberen Radsport geäussert.
Das Wichtigste in Kürze
- Jaksche, der im Jahr 2007 ein umfassendes Dopinggeständnis ablegte, sieht vor allem Ex-Profis aus den Doping-Hochphasen als Problem, die heute als Sportliche Leiter bei den Teams arbeiten.
«Es wird fast so schnell gefahren wie zu den Doping-Hochzeiten. Und am Material ändert sich nicht viel», sagte der 42 Jahre alte Franke in der TV-Sendung «Sport im Osten» des Mitteldeutschen Rundfunks und schlussfolgerte daraus: «Wenn man sich die Gesamt-Gemengelage anschaut, dann ist die einzige Antwort: Es hat sich nicht verändert. Die Athleten greifen immer noch dazu. Weil es gewollt ist und weil es erwartet wird.»
Jaksche, der im Jahr 2007 ein umfassendes Dopinggeständnis ablegte, sieht vor allem Ex-Profis aus den Doping-Hochphasen als Problem, die heute als Sportliche Leiter bei den Teams arbeiten. «Der Wolf ändert sein Fell, aber nicht sein Verhalten», erklärte Jaksche und mutmasste: «Wenn sie mich fragen, wie viel von den Sportlichen Leitern, Teamdirektoren oder Ärzten mit Doping zu tun hatten, würde ich sagen: ungefähr 95 Prozent.»
Für Jaksche, dem seine Verwicklung zum spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes im Jahr 2006 zum Verhängnis wurde, sei dies ein «systematisches Problem». Demnach seien bei Dopingfällen vor allem die Männer im Hintergrund zu bestrafen. «500 000 Euro für den Manager. Wenn es den Teammanagern ans Geld geht, dann ändern sie sich. Das Team muss dafür sorgen, dass die Fahrer sauber sind», sagte Jaksche.