Frauen-Power im deutschen Team - Friedrich holt nächste Gold
Gold, Silber, Bronze: Die deutschen Frauen räumen bei der Bahnrad-WM in Berlin weiter ab. Im Mittelpunkt steht die erst 20-jährige Lea Sophie Friedrich, die nun jüngste 500-Meter-Weltmeisterin ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Erst krönte sich Lea Sophie Friedrich zur jüngsten 500-Meter-Weltmeisterin, dann rauschten Lisa Brennauer und Franziska Brausse zu Silber und Bronze in der Einerverfolgung.
Dank der Frauen-Power bleibt das deutsche Bahnrad-Team bei der Heim-WM in Berlin auf Erfolgskurs.
Insbesondere die erst 20-jährige Friedrich begeisterte das fast ausverkaufte Velodrom mit ihrer Gala-Fahrt zu Gold. Für die Mecklenburgerin war es bereits der zweite WM-Titel, nachdem sie beim goldenen Auftakt im Teamsprint in der Qualifikation zum Einsatz gekommen war. Die deutschen Männer müssen dagegen weiter auf eine Medaille warten.
«Ich kann es nicht beschreiben. Geil, noch ein Gold. Das ist so unfassbar. Ich bin so stolz, dass wir das rocken konnten», sagte Friedrich und fügte hinzu: «Wir haben hart trainiert. Einen Grund für unsere Stärke kann man nicht sagen. Wir sind einfach so schnell. Aber es ist alles knapp. Die Konkurrenz ist megastark, die fahren alle krasse Zeiten.»
Und Friedrich fuhr noch schneller. In 33,121 Sekunden liess sie der Mexikanerin Jessica Salazar Valles (33,154) und der Italienerin Miriam Vece (33,171) keine Chance. Mit 20 Jahren und 53 Tagen ist sie damit die jüngste Weltmeisterin über diese Distanz. Die Erfurterin Pauline Grabosch (33,179) belegte Platz vier.
«Wir wussten, dass sie stark ist. Das hat sie schon bei den Weltcups bewiesen. Das ist nicht ganz unverdient. Dass sie Weltmeisterin wird und dann in Berlin, ist das i-Tüpfelchen», sagte Bundestrainer Detlef Uibel und war voll des Lobes: «Lea kann es nicht erwarten. Die muss ich immer bremsen.»
Der dritte deutsche WM-Titel bei der Heim-WM war der Start in den erfolgreichsten Wettkampftag. So liessen Brennauer und Brausse Silber und Bronze in der 3000-Meter-Einerverfolgung folgen. Brennauer (Durach) verlor am Samstag das Finale in 3:23,229 Minuten gegen die überragende Amerikanerin Chloe Dygert, die in 3:16,937 Minuten erneut ihren Weltrekord verbesserte. Brausse (Öschelbronn/3:24,284) gewann das kleine Finale gegen Teamkollegin Lisa Klein (Erfurt/3:26,342).
Zuvor waren beide noch gemeinsam das Madison-Rennen über 30 Kilometer gefahren, hatten als Zehnte beim Sieg der Niederländerinnen Kirsten Wild und Amy Pieters aber die Medaillenränge verfehlt.
Roger Kluge belegte im Omnium nach vier Disziplinen mit 97 Punkten den vierten Platz. Den Titel gewann der Franzose Benjamin Thomas (158) vor Jan Willem van Schip aus den Niederlanden (135) und dem Briten Matthew Walls (117). Im Sprint war für Ex-Weltmeister Stefan Bötticher im Viertelfinale Endstation.