Tour de France: Rad-Star wettert nach Massensturz über Zuschauer
Eine Frau mit einem Pappschild mit Grüssen an Opi und Omi sorgte zum Auftakt der Tour de France für einen üblen Massensturz. Die Radprofis sind schockiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau löst zum Auftakt der Tour de France einen üblen Massensturz aus.
- Nun wollen die Veranstalter die Zuschauerin verklagen.
- Sturzopfer Tony Martin fordert die Fans auf, den Kopf einzuschalten.
Statt die Stimmung durch die zahlreichen Fans an der Strecke zu feiern, gab es nach dem Tour-de-France-Auftakt nur ein Thema: Die Frau in der gelben Regenjacke mit einem grossen Pappschild, welche einen üblen Massensturz auslöste.
Tony Martin, der mit hohem Tempo in das Schild knallte und so den Crash verursachte, war nach der Etappe sauer: «Manche Zuschauer haben einfach keinen Respekt und schalten auch nicht mehr den Kopf ein.»
Der 36-jährige Deutsche zog sich Prellungen und Wunden zu, blieb von Knochenbrüchen glücklicherweise verschont. Dennoch werden ihn die Leiden und Schmerzen wohl bis Paris plagen.
«Es war eine Rennsituation wie es sie bei der Tour die ganze Zeit gibt. Im Normalfall muss man davon ausgehen, dass die Zuschauer dann zur Seite gehen», sagte Martin.
Tour de France will Zuschauerin anzeigen
«Allez Opi Omi» stand auf dem Schild, dass die Zuschauerin auf die Strasse hielt. Wohl deshalb spekulierten französische Medien, dass die Frau Deutsche sein könnte. Die Tour-Organisation ASO will in dem Fall die Justiz einschalten.
«Wir werden die Frau verklagen, die sich so schlecht benommen hat», sagte der stellvertretende Renndirektor Pierre-Yves Thouault gegenüber AFP. «Wir tun dies, damit die kleine Minderheit dem grossen Rest nicht die Show verdirbt.»
Diversen Medienberichten zur Folge hat die Dame allerdings das Weite gesucht und war bisher nicht auffindbar.
Marc Hirschi beisst auf die Zähne
Mit der Anzeige trifft die ASO den Nerv der Fahrer. «Der oder die Deppin sollte angezeigt werden meiner Meinung nach. Das geht einfach nicht, Absicht oder nicht», sagte der Berliner Profi Simon Geschke dem «Cyclingmagazine».
Auch Marc Hirschi wurde Opfer des durch die Rad-Deppin ausgelösten Sturz. Später kam der Berner noch einmal zu Fall. Dieser Sturz erwies sich als fatal.
Nach Angaben seiner Equipe UAE Team Emirates zog sich Hirschi eine Schultereckgelenksluxation zu. Das Schlüsselbein blieb von einer Fraktur verschont.
Der kämpferischste Fahrer der letzten Tour de France wird aber trotz Schmerzen in der Nacht die Frankreich-Rundfahrt fortsetzen.