Tour de Romandie: 16 Schweizer wollen Akzente setzen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Aigle,

Am Dienstag startet die 73. Tour de Romandie. Mit dabei sind 16 Schweizer,

Sébastien Reichenbach, Stefan Küng und Kilian Frankiny (von links) sind an der 73. Tour de Romandie das Schweizer Trio des Teams Groupama-FDJ
Sébastien Reichenbach, Stefan Küng und Kilian Frankiny (von links) sind an der 73. Tour de Romandie das Schweizer Trio des Teams Groupama-FDJ - sda - KEYSTONE/ADRIEN PERRITAZ

Das Wichtigste in Kürze

  • 16 Schweizer starten an der 73. Tour de Romandie.
  • Vorjahressieger Primoz Roglic und Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas sind auch dabei.

Bei der am Dienstag beginnenden 73. Ausgabe der Tour de Romandie stehen nebst Vorjahressieger Primoz Roglic und Tour-de-France-Gewinner Geraint Thomas auch eine Vielzahl von Schweizern im Fokus.

16 einheimische Fahrer sind gemeldet und damit so viele wie seit elf Jahren nicht mehr. Die hohe Zahl rührt auch daher, dass Swiss Cycling die Westschweizer Rundfahrt und später im Juni auch die Tour de Suisse mit einem Nationalteam mit jeweils sieben Fahrern beschicken kann.

Die Teilnahme an den beiden Schweizer World-Tour-Rundfahrten dient dem Verband als Fördermassnahme für die Heim-Weltmeisterschaften 2020 in Aigle/Martigny und 2024 in Zürich. Sie wurde dank einer Reglementsänderung des Weltverbandes UCI möglich.

Da die Schweiz seit 2017 über kein Team auf der zweithöchsten Stufe ProContinental verfügt, welches aufstrebende Talente an das World-Tour-Niveau heranführen könnte, ist diese Massnahme für Swiss Cycling umso wertvoller.

Für das Team geht es laut Nationaltrainer Danilo Hondo primär darum, Erfahrungen zu sammeln und Akzente zu setzen. «Wir müssen uns nicht verstecken, aber wir haben auch keinen Druck und das ist sicher eine ganz gute Ausgangslage.»

Dem Aufgebot von Swiss Cycling gehören neben fünf aufstrebenden Strassenprofis wie dem letztjährigen U23-WM-Neunten Patrick Müller auch der Bahnspezialist Claudio Imhof und der Mountainbiker Mathias Flückiger an.

Sie alle stehen nicht bei einem Team der World Tour unter Vertrag und können sich in den nächsten sechs Tagen mit der Konkurrenz auf höchster Ebene messen.

Wesentlich höher sind die Ambitionen von Stefan Küng, der nach seinem Teamwechsel von BMC zu Groupama-FDJ bisher eine durchzogene Saison erlebt hat.

Bei den Frühjahresklassikern konnte der ambitionierte Thurgauer sein grosses Potential nicht ausschöpfen. Ein 11. Rang bei Paris - Roubaix war für ihn das höchste der Gefühle.

In die Westschweiz kehrt Küng aber mit positiven Gefühlen zurück. Bei seiner ersten Teilnahme an der Tour de Romandie errang er 2015 in Freiburg bei strömendem Regen seinen ersten World-Tour-Sieg. Zwei Jahre später doppelte er in Bulle mit einem weiteren Etappenerfolg nach.

Nun bietet sich Küng gleich zweimal die Chance auf ein weiteres Erfolgserlebnis im Welschland. Der Schweizer Zeitfahr-Meister zählt sowohl am Dienstag im 3,87 km langen Prolog in Neuenburg wie auch im abschliessenden 16,85 km langen Einzelzeitfahren in Genf zu den Mitfavoriten.

Zu Küngs grössten Herausforderern im Kampf gegen die Uhr zählen unter anderen der vierfache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin sowie der zweimalige Zeitfahr-Europameister Victor Campenaerts, seit zwei Wochen Inhaber des Stundenweltrekords auf der Bahn.

Küng ist neben Kilian Frankiny und Sébastien Reichenbach, deren Stärken vor allem im steilen Gelände liegen, einer von drei Schweizern im Aufgebot der französischen Equipe Groupama-FDJ.

Schweizer Meister Steve Morabito wurde nicht rechtzeitig fit, nachdem er sich vor fünf Wochen im Training das Schambeins gebrochen hatte.

Chancen im Gesamtklassement ausrechnen darf sich Mathias Frank. Der Luzerner, der vor fünf Jahren als Vierter der Gesamtwertung das Podest nur um zwölf Sekunden verpasst hat, führt AG2R als Captain an. Für Franks Teamkollege Silvan Dillier wie auch den für Mitchelton-Scott fahrenden Michael Albasini - mit sieben Etappensiegen seit 2014 der Schweizer Erfolgsgarant an der Tour de Romandie - dürften die Klassiker-Etappen am Mittwoch nach La Chaux-de-Fonds und am Donnerstag nach Morges besonders interessant sein.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Mehr in Sport

Alistair Brownlee