Das Highlight der Schwing-Saison steht an. Wer ist Favorit auf den Unspunnen-Sieg? Warum gibt es keine Kränze? Hier kommt das Wichtigste zum Fest in Interlaken!
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Fabian Staudenmann und Pirmin Reichmuth sind zwei der Anwärter auf den Unspunnen-Sieg. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende findet in Interlaken der Unspunnen-Schwinget statt.
  • Joel Wicki fällt aus, das Teilnehmer-Feld bleibt aber hochkarätig.
  • Kränze, Unspunnen-Stein oder Sieger: Hier gibt es alles, was sie zum Fest wissen müssen.
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Am Sonntag ist es so weit: Das Saison-Highlight Unspunnen steht an. Die ganze Schwing-Schweiz schaut nach Interlaken. Wer löst Christian Stucki als amtierenden Sieger ab? Bevor es losgeht, erfahren Sie hier alles, was man zum Unspunnen wissen muss.

Wie viele Schwinger nehmen teil?

Am Unspunnen steigen die besten 120 Schwinger des Landes in die Zwilchhosen. Die Verbände entscheiden, wer für sie ins Sägemehl darf.

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Diese Schwinger treten für den Nordostschweizer Schwingerverband am Unspunnen an.
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Diese Schwinger treten für den Innerschweizer Schwingerverband am Unspunnen an.
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Diese Schwinger treten für den Bernisch-Kantonalen Schwingerverband am Unspunnen an.
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Diese Schwinger treten für den Nordwestschweizer und den Südwestschweizer Schwingerverband am Unspunnen an.

Die Berner und die Innerschweizer stellen 32 Schwinger. Der Nordostschweizer Schwingverband hat 30 Startplätze. Die Nordwestschweizer 14 und die Südwestschweizer 12. (Schwinger-Liste im Slider oben)

Wer ist Favorit auf den Unspunnen-Sieg?

Einer der Favoriten muss passen: König Joel Wicki kann wegen seiner Ellenbogen-Verletzung nicht mittun. Nun ruht die Hoffnung bei den Innerschweizern vor allem auf Pirmin Reichmuth. Auf der Rigi bodigte er König Wicki im Schlussgang – das gelang in dieser Saison nur einem anderen Schwinger ...

... nämlich dem Berner Fabian Staudenmann. Der Guggisberger tritt als Top-Favorit an, gewann heuer sieben Feste. Aus den eigenen Reihen gelten auch Esaf-Schlussgangteilnehmer Matthias Aeschbacher (31) oder Adrian Walther (21) zu den Sieg-Anwärtern.

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Top-Favorit Fabian Staudenmann und Matthias Aeschbacher sind zwei der heissesten Berner Eisen fürs Unspunnen.
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König Joel Wicki kann wegen einer Ellenbogen-Verletzung nicht mittun.
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Die Hoffnungen der Innerschweizer ruhen auf Pirmin Reichmuth.
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Von den Nordostschweizern hat Samuel Giger gute Chancen auf den Unspunnen-Sieg.

Auch die Nordostschweizer stellen ganz Böse. Samuel Giger (25) triumphierte zuletzt auf dem Brünig. Armon Orlik entschied das Südwestschweizer und das Nordostschweizer Schwingfest für sich.

Die kleineren Verbände aus der Nordwest- und Südwestschweiz haben Aussenseiter-Chancen.

Welches sind die Spitzenpaarungen beim Anschwingen?

Staudenmann Fabian (BKS) – Giger Samuel (NOS)

Aeschbacher Matthias (BKS) – Reichmuth Pirmin (ISV)

Orlik Armon (NOS) – Wenger Kilian (BKS)

Schurtenberger Sven (ISV) – Ledermann Michael (BKS)

Orlik Curdin (BKS) – Schlegel Werner (NOS)

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Fabian Staudenmann und Samuel Giger treffen am Unspunnen beim Anschwingen aufeinander. - keystone

Strebel Joel (NWS) – Gapany Benjamin (SWS)

Burger Matthieu (BKS) – Ott Damian (NOS)

Kramer Lario (SWS) – Alpiger Nick (NWS)

Walther Adrian (BKS) – Schneider Domenic (NOS)

Schneider Mario (NOS) – Räbmatter Patrick (NWS)

Was gibt es zu gewinnen?

Der Sieger erhält den Siegermuni «Araris». Das dreijährige Tier hat einen prominenten Götti: Schwingerkönig Kilian Wenger (33).

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Unspunnen-Siegermuni «Araris» mit Götti Kilian Wenger. - Instagram

Daneben gibt es weitere Lebendpreise zu gewinnen, der Gabentempel wird am Samstag um 14 Uhr eröffnet. Der grosse Unterschied zu anderen Schwingfesten: Am Unspunnen gibt es keine Kränze zu holen – nur der Sieg zählt.

Die letzten fünf Sieger

2017 Stucki Christian

2011 Bösch Daniel

2006 Grab Martin

1999 Abderhalden Jörg

1993 Sutter Thomas

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Christian Stucki legt Curdin Orlik im Schlussgang auf den Rücken und gewinnt Unspunnen 2017. - Keystone

Was ist der Unspunnen-Schwinget überhaupt?

Der Unspunnen-Schwinget findet alle sechs Jahre statt und damit immer im Jahr nach einem Eidgenössischen. Seit 1987 zählt Unspunnen zu den eidgenössischen Anlässen, ist nebst dem Eidgenössischen und dem Kilchberger das wichtigste Schwingfest. Erstmals fand er 1805 statt.

Wer gewinnt den Unspunnen-Schwinget?

Ursprung: Zwischen 1798 und 1803 bildete das Berner Oberland einen eigenen Kanton. Mit der neuen Verfassung wurde das Oberland wieder mit dem alten Kantonsteil vereinigt, die politischen Rechte aufgehoben. Das passte vor allem den Landgebieten nicht.

Vier Stadt-Berner wollten mit einem ländlichen Fest die geschädigten Volksbräuche wiederbeleben und Stadt und Land versöhnen. Für Gesangs-Wettbewerbe, Schiessen, Schwingen, Steinstossen und Alphornblasen luden sie aufs Bödeli ein. Die politischen Ziele wurden nicht auf Anhieb erreicht, erst knapp hundert Jahre später wurden die Feste wieder aufgenommen.

Warum findet Unspunnen in Interlaken statt?

Bis 2006 fand der Unspunnen-Schwinget unweit der Ruine Unspunnen statt. Weil aber das Publikums-Interesse stetig wuchs, wurde er 2011 auf die Höhematte in Interlaken verlegt. Für die letzte Austragung 2017 wurde dann ein Stadion für 15'000 Zuschauer erstellt.

Wie bekomme ich ein Ticket?

Unspunnen-Billets sind heiss begehrt, kommen aber nicht in den öffentlichen Verkauf. Der ESV verteilt sie an die Schwingklubs.

Warum wird das Steinstossen nicht mit dem Original-Stein durchgeführt?

Traditionell gehört auch das Steinstossen zum Unspunnen. Seit 1905 wird mit einem 83,5-Kilo-Stein gestossen. Markus Maire hält mit 4,11 Metern den Rekord, diesen stellte er 2004 auf.

Allerdings: Mit diesem Stein wird heute nicht mehr gestossen. Warum? Ganz einfach, weil man nicht weiss, wo er ist. Er wurde schon zweimal geklaut.

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Schon zweimal wurde der Unspunnen-Stein geklaut: So gaben ihn die jurassischen Separatisten im Jahr 2001 zurück.
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Vier Jahre später wird er in Interlaken erneut gestohlen, die Täter hinterlassen einen Pflasterstein mit Jura-Wappen. Der Original-Stein bleibt bis heute verschollen.

1984 zum ersten Mal, von jurassischen Separatisten. 2001 bringen sie ihn schliesslich mit zwölf eingemeisselten Europa-Sternen, dem Bélier-Emblem sowie dem Datum der EWR-Abstimmung zurück. Die Freude hält aber nicht lange.

Vier Jahre später wird der Stein nämlich erneut gestohlen. Die Diebe hinterlassen am Tatort, der Eingangshalle des Hotels Vicotria-Jungfrau in Interlaken, einen Pflasterstein mit Jura-Wappen. Seither fehlt vom Original jede Spur, schon seit dem ersten Diebstahl wird mit einem Replikat gestossen.

Das Programm

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Das Programm am Unspunnen-Schwinget vom Sonntag. - unspunnen-schwinget.ch
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