«Auch Rafael Nadal spürt den Druck», sagt Nau-Tennisexperte
Rafael Nadal und Roger Federer spielen zum 39. Mal gegeneinander. Nadal ist der klare Favorit. Aber damit steht er auch unter grossem Druck.
Das Wichtigste in Kürze
- Federer gewann die letzten fünf Duelle. Allerdings war keines davon auf Sand.
- Der Zweikampf mit Nadal um die Geschichtsbücher ist in der entscheidenden Phase.
- Will Federer siegen, muss einiges zusammenpassen. Aber der Druck ist bei seinem Gegner.
French-Open-Halbfinal: Roger Federer und Rafael Nadal treffen zum 39. Mal aufeinander. Nadal führt im Head-to-Head mit 23:15. Die letzten fünf Begegnungen gewann Federer.
Keine davon fand allerdings auf Sand statt – Nadals stärkster Unterlage.
Das Spiel mit den Rekorden
Die Spannung ist gross. Es ist angerichtet für einen Kampf der Tennis-Legenden. Das Match hat das Potenzial zum Spiel des Jahres. Viel steht auf dem Spiel, wie Nau-Tennisexperte Lucas Orellano sagt.
Schliesslich geht es auch um die Anzahl gewonnener Grand-Slam-Titel. Eine Marke, an der jeder Spieler gemessen wird. Zwischen Federer und Nadel steht es derzeit 20:17.
Ob es nach den French Open 21:17 oder 20:18 steht, ist ein grosser Unterschied. Dass auch Novak Djokovic und Dominic Thiem bei der Titelvergabe noch ein Wörtchen mitzureden haben, sei hier ausgeklammert.
Rafael Nadal ist klarer Favorit
Doch wer ist der Favorit in diesem epischen Duell? Für Orellano ist klar: Rafael Nadal. Doch das bedeutet auch, dass der Druck ganz auf dem Spanier lastet. Roland Garros ist «sein» Turnier.
Eine Niederlage hier täte weh. Roger Federer kann dagegen ohne Druck aufspielen.
Bei Roger Federer muss viel stimmen
Für einen Sieg muss beim Schweizer allerdings viel zusammenpassen. Ein Schlüssel wird sein, dass er sich nicht auf der Rückhand festnageln lässt. Variation, Unberechenbarkeit. Interessant wird es, zu sehen, wie Federer die Return-Stoppbälle anwendet, die er in den letzten Wochen so oft zeigte.
Und ganz wichtig: ein guter Start. Kommt die Nadal-Maschine erst einmal ins Rollen, ist sie schwierig aufzuhalten.
Die Zeit wäre reif
Dennoch: es wäre Zeit für eine Sensation an den French Open. Die gibts nämlich im Zehnjahres-Abstand.
1989 gewann ein 17-jähriger Michael Chang völlig überraschend gegen Ivan Lendl den Titel. 1999 unterlag die grosse Favoritin Martina Hingis im Final einer Steffi Graf im Spätherbst ihrer Karriere. 2009 ballerte Robin Söderling Sandkönig Nadal im Achtelfinal sensationell aus dem Turnier.
Und 2019?