Darum ist Belinda Bencic endlich wieder in Topform
Belinda Bencic steht am WTA-Turnier von Dubai im Halbfinal, besiegte Weltnummer 2 Simona Halep. Was sind die Gründe für ihren erneuten sportlichen Erfolg?
Das Wichtigste in Kürze
- Belinda Bencic ist auf dem besten Weg zu ihrem ersten grossen Titel seit vier Jahren.
- Im Viertelfinal von Dubai (VAE) besiegte sie mit Simona Halep die Weltnummer 2.
- Was sind die Gründe für den sportlichen Höhenflug bei der Schweizerin?
Ist Belinda Bencic wieder die Alte? Was die Schweizerin derzeit am WTA-Turnier von Dubai (VAE) zeigt, ist ganz grosse Klasse. Dank zwei Siegen gegen Top-10-Spielerinnen, darunter Simona Halep (WTA 2), steht sie im Halbfinal.
Nach Jahren der Rückschläge, der Stagnation und des Frustes scheint Bencic wieder auf dem Weg nach ganz oben. Was sind die Gründe für den Wiederaufstieg der «Newcomerin des Jahres 2014»?
Belinda Bencic arbeitet hart an ihrer Fitness
Der auffälligste Grund ist ihre Fitness. Wer die Flawilerin vor zwei Jahren auf dem Platz sah, dem wurde schnell klar, dass sie Defizite hatte. Ihre Technik ist als Schülerin von Melanie Molitor immer ausgezeichnet gewesen. Aber auf dem Platz hechelte sie den Bällen ihrer Gegnerinnen oft nur hinterher.
Seit Belinda Bencic mehr wert auf Fitnesstraining legt, stimmen auch die Resultate wieder. Derzeit trainiert sie mit mit dem slowakischen Ex-Fussballer Martin Hromkovic, mit dem sie liiert ist.
Vater Ivan Bencic ist zurück im Trainerstab
Eine weitere Veränderung in ihrem Trainerstab war ebenfalls wichtig. Vor allem ihr Vater Ivan, mit dem sie seit Oktober 2018 wieder zusammenarbeitet. Ivan Bencic hatte sie bereits als Juniorin gecoacht, bevor Belinda einen anderen Trainer suchen wollte.
Zudem bleibt Belinda Bencic erstmals seit Längerem verletzungsfrei. Am Ursprung ihrer jahrelangen Mühen waren nämlich diverse Blessuren gestanden: Handgelenk, Steissbein, Fuss. Immer wieder musste die Schweizerin Rückschläge hinnehmen, musste Partien aufgeben, monatelang pausieren, wurde aus dem Rhythmus geworfen.
Das Selbstvertrauen wiedergefunden
Kein Wunder staute sich bei der 21-Jährigen der Frust und der musste oft auf dem Platz raus. Bencic wirkte wütend auf sich selbst, auf ihre Gegnerinnen, auf die Schiedsrichterinnen. Immer wieder liess sie sich auf Diskussionen ein. Sie fluchte und weinte wenn es schlecht lief, anstatt sich auf ihr Tennis zu konzentrieren.
Wenn man beim On-Court-Coaching ihren Trainern zuhörte, hörte man immer das Gleiche. «Du bist die bessere Spielerin als sie. Vertrau dir selber!» Nun scheinen auch diese Zeiten vorbei zu sein.
Gegen die nächste Top-10-Spielerin
Mit viel Selbstvertrauen drehte Belinda Bencic gestern Donnerstag das Spiel nach einem Satzverlust noch. Und besiegte nervenstark und mit druckvollem, präzisem Tennis die Weltnummer 2.
Heute Freitag trifft sie um 16.00 Uhr auf Elina Svitolina (WTA 6). Die Ukrainerin ist die dritte Top-10-Gegnerin von Bencic hintereinander. Es spricht eigentlich nichts dagegen, dass sie auch diese aus dem Weg räumt.
Und vielleicht bald selber wieder in den Top 10 steht.
