Das hat Carlos Alcaraz (19) Federer, Nadal und Djokovic voraus
Carlos Alcaraz ist der neue US-Open-Sieger und mit 19 Jahren die jüngste Weltnummer 1 aller Zeiten. Kann er die ganz grossen Rekorde angreifen? Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Carlos Alcaraz (19) gewinnt die US Open 2022 und ist dadurch die neue Weltnummer 1.
- Kann er in Zukunft die Erfolge von Federer, Nadal und Djokovic übertrumpfen?
- Er hat den Big Three zumindest einiges voraus – nicht nur bezüglich des Alters.
Am Ende des US-Open-Finals 2022 ist es wieder Carlos Alcaraz, der jubelnd zu Boden sinkt. Er gewinnt die vierte umkämpfte Partie in Folge und sichert sich in seinem ersten Grand-Slam-Final gleich den Titel. In New York brilliert der 19-Jährige mit seiner Physis, Spielintelligenz und Nervenstärke in den entscheidenden Momenten.
Nun ist er der erste Teenager aller Zeiten, der an der Spitze der ATP-Weltrangliste thront. Damit hat er nicht nur den Rekord pulverisiert, sondern auch Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic um mehrere Jahre in den Schatten gestellt. Dies wirft die Frage auf: Kann der Spanier auch die Rekorde der Big Three gefährden?
Zumindest hat Carlos Alcaraz einen beträchtlichen Vorsprung. Keine zwei Jahre nach dem Übergang von den Junioren ins Profitennis ist er schon die Weltnummer 1 und Grand-Slam-Sieger. Zum Vergleich: Der zweitbeste Gleichaltrige (Holger Rune) ist die Weltnummer 31, der aktuell drittbeste U-20-Spieler (Luca Nardi) noch auf Platz 142!
Carlos Alcaraz hat entscheidende Vorteile
Djokovic war 310 Wochen die Weltnummer 1, Rafael Nadal hat 22 Grand-Slam-Turniere gewonnen. Diese Marken scheinen für Carlos Alcaraz in Zukunft durchaus erreichbar – vielleicht auch Federers acht Wimbledon-Siege.
Die Big Three haben oft gegeneinander gespielt und so gegenseitig noch bessere Statistiken verhindert. Nun gehen ihre Karrieren aber dem Ende zu, Carlos Alcaraz wird nach dem Abtreten der drei Tennis-Legenden ungefähr 15 Jahre auf höchstem Niveau spielen können.
Auch wenn er die Rekorde selbst als «unerreichbar» betitelt: Carlos Alcaraz hat die Voraussetzungen, um die Big Three in Zukunft sogar zu übertrumpfen. Dafür muss er aber körperlich und mental fit bleiben. Dass so grosser Erfolg in jungen Jahren schwer zu verarbeiten ist, hat nicht nur das Beispiel Martina Hingis gezeigt.
Im US-Open-Final hat Alcaraz bewiesen, dass er grossem Druck standhält und sogar während des Spiels lernfähig ist. Am Anfang noch zu verspielt und mit vielen unnötigen Stoppbällen, passt er sein Spiel nach Hinweis seines Coaches an.
Schon jetzt hat man das Gefühl: Am meisten Steigerungspotential hat «Carlitos» noch beim Englisch in den Siegerinterviews.