Das Turnier der grossen Hoffnungen
Ohne die beiden besten Schweizerinnen, aber mit einer Reihe von Spielerinnen auf der Suche nach einem Aufschwung: Das nach Lausanne umgezogene Ladies Open der WTA ist das Turnier der Hoffnungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Strandgefühle statt Bergluft - nach drei Jahren in Gstaad, die von Wetterkapriolen und tiefen Zuschauerzahlen geprägt waren, findet das Ladies Open nächste Woche erstmals auf den Plätzen des TC Stade-Lausanne am Genfersee statt.
Es ist nicht nur das Turnier, das dabei einen Aufschwung und Neuanfang sucht, sondern eine Reihe von Spielerinnen. Das Teilnehmerfeld weist einige illustre Namen auf, die aber fast ausnahmslos auf schwierige Monate zurückblicken.
Die Schweizer Aushängeschilder sind Timea Bacsinszky (WTA 91) und Jil Teichmann (WTA 89). Die 30-jährige Waadtländerin kehrte nach ihrer komplizierten Handgelenksoperation zwar in die Top 100 zurück, an ihre früheren Erfolge konnte die einstige Top-Ten-Spielerin jedoch (noch) nicht anknüpfen. Zuletzt fiel Bacsinszky in ein veritables Loch. Am French Open, wo sie schon zweimal die Halbfinals erreicht hatte, scheiterte sie in der Qualifikation, ebenso in Eastbourne. In Wimbledon und bei der Rückkehr diese Woche beim ITF-Turnier in Contrexéville bedeutete die 1. Runde Endstation. Bei Auftritten in der Heimat ist die Lausannerin immer besonders motiviert. In der Vergangenheit hat sie dies zum Teil zu Höhenflügen angestachelt, aber auch schon zu sehr belastet für Topleistungen.
Jil Teichmann verblüffte Anfang Mai in Prag als Qualifikantin mit ihrem ersten Titel auf der WTA Tour. Seither hat die 21-jährige Linkshänderin aber nur noch drei Spiele (keines auf WTA-Niveau) gewonnen. Mit Stefanie Vögele, Conny Perrin, Ylena In-Albon, Tess Sugnaux und Simona Waltert werden vier weitere Schweizerinnen im Hauptfeld stehen, nicht aber Belinda Bencic und Viktorija Golubic, die helvetischen Nummern 1 und 2, die nach Wimbledon eine Pause einlegen.
Topgesetzt ist in Lausanne die Deutsche Julia Görges (WTA 17), die vor elf Monaten noch in den Top Ten stand und vor Wimbledon in Eastbourne erst im Final an der Weltnummer 1 Ashleigh Barty scheiterte. Die Französinnen sind mit Caroline Garcia (WTA 23) und Alizé Cornet (WTA 51), der Vorjahressiegerin in Gstaad, stark vertreten.
Für die Prise Glamour soll die Kanadierin Eugenie Bouchard (WTA 79) sorgen. Die einstige Nummer 5 der Welt und Wimbledonfinalistin von 2014 ist zwar sportlich nur noch ein Schatten ihrer selbst, auf den Social-Media-Kanälen gehört sie aber nach wie vor zu den Grossen. Bei neun WTA-Turnieren in diesem Jahr gewann die 25-jährige Blondine nur gerade vier Partien. In Gstaad schaffte sie aber im letzten Jahr einen von nur zwei Halbfinals in den letzten zwölf Monaten. Die Schweizer Luft scheint ihr also gut zu tun.