Die Nummer 1 Barty hinterlässt eine grosse Lücke
Einen Monat vor ihrem 26. Geburtstag erklärt die weltbeste Tennisspielerin Ashleigh Barty überraschend ihren Rücktritt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ashleigh Barty gibt mit 25 Jahren ihren Rücktritt bekannt.
- Die Nummer eins des Frauentennis hinterlässt eine grosse Lücke.
- Die Australierin fühle sich nicht mehr im Stande, an der Spitze mitzuspielen.
Ashleigh Barty war schon als Teenager eine aussergewöhnliche Persönlichkeit im oft oberflächlichen Tenniszirkus. Mit 18 Jahren hatte sie eine viel versprechende Karriere unvermittelt unterbrochen. Dies, um das zu machen, was sie liebte: Cricket und Tennis spielen sowie ein normales, geerdetes Leben führen. Nun beendet sie ihre Laufbahn im Höhepunkt, als Nummer 1 der Welt.
Am Ende des Interviews, in dem sie ihren Rücktritt bekannt gab, wurde Barty doch noch emotional. «Das ist das erste Mal, dass ich es laut sage, und ja, es ist hart, es zu sagen.» So erklärte sichtlich bewegt. Die Australierin aus einem Vorort von Brisbane hatte sich immer wieder Pausen gegönnt, auch als Nummer 1.
Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte sie elf Monate nicht gespielt, weil Reisen von und nach Australien extrem kompliziert gewesen wären. Auch jetzt war sie seit ihrem emotionalen Heimsieg am Australian Open nicht mehr im Einsatz. Aus der Pause wird nun ein Rücktritt.
«Ich bin verbraucht»
«Ich bin verbraucht», gab Barty zu. «Ich habe den physischen Drive, und all das, was es braucht, um dich an der absoluten Spitze herauszufordern, nicht mehr.»
Sie ist im Frauentennis, das seit einiger Zeit von eher austauschbaren, eintönig spielenden Grundlinien-Spielerinnen dominiert wird, eine Ausnahmeerscheinung. Die Autralierin gewann das French Open 2019, Wimbledon 2021, das letzte Australian Open sowie 2019 auch das Masters.
Seit 114 Wochen steht Barty an der Spitze der Weltrangliste - nur drei Spielerinnen hatten eine längere Serie als sie: Steffi Graf, Serena Williams (je 186) und Martina Navratilova (156). Insgesamt war sie 121 Wochen die Nummer 1 der Welt, 25 der letzten 27 Matches gewann sie. Selten ist also eine Spielerin derart auf dem Höhepunkt abgetreten.